Rundfahrt durch Freising:Prioritäten setzen

OB-Kandidat Schwaiger betont bei der kommunalpolitischen Radltour der CSU erneut die Bedeutung der Westtangente

Johann Kirchberger

Freising - Der Kreis war klein, nur eine gute Handvoll Interessenten hatten sich am Samstag zur kommunalpolitischen Radltour der CSU eingefunden, darunter mit Hans Hölzl sogar ein Stadtrat. Ortsvorsitzender Erich Irlstorfer, der mit geliehenem Rad ein paar hundert Meter zurücklegte, und dann zu CSU-OB-Kandidat Rudi Schwaiger ins Auto stieg, weil sich der - die Bandscheibe zwickt - von vornherein nur für ein Foto zu den Radfahrern stellte.

Gleichwohl erläuterte er seine Vorstellungen, die kurz-, mittel- oder langfristig rund um die Luitpoldanlage realisiert werden sollten: Dach über dem Eisstadion, Hallenbad auf dem Nussergelände, Grundsanierung der Sporthalle, Bau einer Kongresshalle, Überplanung des Volksfestareals, Realisierung des Isar-Flauchers mit Bau eines Stegs über die Isar. "Wir brauchen Einrichtungen, die dem Bürger ein Wohlgefühl verschaffen", sagte Schwaiger, "wir wollen zeigen, dass wir auch was haben, nicht nur die Erdinger". Grundvoraussetzung, um konkrete Maßnahmen umzusetzen, sei jedoch, den Schuldenstand der Stadt zu verringern und die Einnahmesituation zu verbessern.

Auch die Innenstadt müsse attraktiver werden, sagte Schwaiger und strich dabei immer wieder heraus, dass er kein Gegner der auf den Weg gebrachten Innenstadtkonzeption sei. Von den 23 Projekten sollten zuerst die Maßnahmen schnell realisiert werden, die ohne großen finanziellen Aufwand machbar seien. Bei den teureren Sachen, und dazu gehöre auch die Moosachöffnung, müssten allerdings Prioritäten gesetzt werden. Die wichtigste Maßnahme für Freising sei für ihn noch immer der Bau der Westtangente. Denn, so der OB-Kandidat, "was nützt uns eine attraktive Innenstadt, wenn keiner hinkommt". Demnächst stünden die Verhandlungen über die Höhe des Fördersatzes durch die Regierung an, und er gehe davon aus, so Schwaiger, dass der hoch sein werde. Gleichwohl dürfte die Stadt wohl mit 20 Millionen Euro an den Gesamtkosten hängen bleiben. Bei einer Bauzeit von rund vier Jahren, müsste das aber zu schaffen sein, gab sich Schwaiger optimistisch.

Unterschiedliche Standpunkte wurden bei einer möglichen Verbesserung der Bahnunterführung am Hotel Mercure, dem ehemaligen Bahnposten 15, deutlich. Während Schwaiger von Zukunftsmusik sprach und sagte, derzeit sei man noch dabei Ideen zu sammeln, bezeichnete Irlstorfer eine Verbesserung der Situation als Pflichtaufgabe. Hans Hölzl wiederum nannte die derzeitige Hauptverbindung von Lerchenfeld in die Stadt für Fußgänger und Radfahrer mit den steilen Abfahrtsrampen sogar eine regelrechte "Katastrophe", die rasch angepackt werden müsse.

Mit der Situation an den Schlüterhallen zeigte sich Schwaiger zufrieden, die Geschäfte würden angenommen, sagte er und womöglich komme ja noch ein großes Kino hinzu. Vorstellbar sei für ihn auch, hier ein großes Textilgeschäft anzusiedeln, wenn es denn in den Innenstadt tatsächlich keinen Platz dafür geben sollte. Froh sei er auch darüber, so Schwaiger, dass es gelungen sei, die Firma Hartl, die zu den führenden Elektrogroßhändlern Deutschlands gehöre, in Freising zu halten. Die neue, gerade entstehende Logistikhalle zwischen Schlüterhallen und Molkerei sei zwar groß, füge sich aber durchaus ein. Und daneben, so Schwaiger, komme ja noch die Westtangente: "Das so lange brach liegende Areal vor den Toren der Stadt schließt sich."

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