Rückblick, Ausblick, Gespräche:Begegnung beim Bier

Rückblick, Ausblick, Gespräche: Drei neu berufene Professoren stellen sich beim Neujahrsempfang persönlich vor: (v. l.) Benjamin Schusser, Anja Rammig und Matthias Gaderer.

Drei neu berufene Professoren stellen sich beim Neujahrsempfang persönlich vor: (v. l.) Benjamin Schusser, Anja Rammig und Matthias Gaderer.

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim Neujahrsempfang des Wissenschaftszentrums Weihenstephan freut man sich über begehrte Auszeichnungen

Von Petra Schnirch, Freising

Der Neujahrsempfang des Wissenschaftszentrums Weihenstephan ist eine schöne Tradition: Er gibt Gelegenheit, Anfang des neuen Jahres auf das Erreichte zurückzublicken und auf neue Aufgaben einzustimmen. Was aber vielleicht noch wichtiger ist: Er ermöglicht Begegnungen im ungezwungenen Rahmen außerhalb von Labor oder Büro. Das Bier steuert zu diesem Anlass stets die hauseigene Brauerei der TU München (TUM) bei. Dekanin Angelika Schnieke zog dabei zum letzten Mal Bilanz, sie wird bei der Wahl im Sommer nicht mehr antreten.

Hinter den Mitarbeitern im Dekanat liegt ein relativ ruhiges Jahr - anders als 2014, als externe Gutachter die Fakultät auf Herz und Nieren prüften und ihr ein insgesamt gutes Zeugnis ausstellten. Die Qualität der Forschung in Weihenstephan habe die Gutachter beeindruckt, schilderte Schnieke. Sie hätten aber angeregt, die komplizierte Organisationsstruktur mit sieben Forschungsdepartments zu straffen. Darüber werde derzeit diskutiert. Außerdem sollten die Wissenschaftler, so der Rat der Gutachter, international noch sichtbarer werden. Ein Gradmesser dafür sind Preise. 2015 sind laut Schnieke mehrere begehrte Auszeichnungen nach Weihenstephan gegangen, darunter die Philippe-Duchaufour-Medaille für Bodenkundlerin Ingrid Köbel-Knabner oder der Hupo Discovery für Proteom-Forscher Bernhard Kuster.

Auch beim Einwerben von Drittmitteln waren die Weihenstephaner Professoren erfolgreich. 31,5 Millionen Euro waren es 2015, wie Schnieke auflistete, damit nimmt das Wissenschaftszentrum innerhalb der TUM Platz drei ein, hinter Medizinern und Maschinenbauern. Fast ein Drittel der Summe kommt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Deshalb starteten im Vorjahr mehrere national geförderte Großprojekte, beispielsweise in der Klimaforschung, in der Bodenkunde und in der Ernährungswissenschaft.

Gebaut oder zumindest saniert wird in Weihenstephan eigentlich immer. In diesem Jahr stehen der Umbau des Lebensmitteltechnikums an und die Umwandlung der alten Versuchsbrennerei in Aufenthalts- und Lernräume für Studenten. Auch ein Mobilitätskonzept für den Campus ist in Arbeit, um die angespannte Parksituation zu entzerren. Die wird aktuell dadurch verschärft, dass Falschparker vermehrt mit Knöllchen rechnen müssen. Schnieke hofft, dass auch die Mensa bald renoviert wird und der Freistaat das Geld für einen Neubau für die Nutztierhaltung in Thalhausen zur Verfügung stellt.

Neue Professoren am Wissenschaftszentrum sind Matthias Gaderer (Lehrstuhl für Regenerative Energiesysteme), Dietmar Zehn (Lehrstuhl für Tierphysiologie und Immunologie), Ruth Müller (Wissenschafts- und Technologiepolitik), Anja Rammig (Land Surface-Atmosphere Interactions), Frank Johannes (PopulationsEpigenetik und Epigenomik) und Benjamin Schusser (Reproductive Biotechnology). In Ruhestand gehen die Professoren Alfons Gierl (Lehrstuhl für Genetik und Schniekes Vorgänger als Dekan) sowie Jean Charles Munch (Lehrstuhl für Bodenökologie).

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