Rock am Rosenmontag:Alles ganz authentisch

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Tradition am Rosenmontag: "70 Cent" und die "Little Boy Juniors" im Lindenkeller.

(Foto: privat)

"70 Cent" und die "Little Boy Juniors" rocken am Rosenmontag wieder im Freisinger Lindenkeller. Die Beatles, die Rolling Stones oder die Kinks, das sind ihre musikalischen Vorbilder

Von Matthias Weinzierl, Freising

Möge die ganze Welt zwischen Konfetti, Krapfen und Faschingsumzügen untergehen, man kann sich einer Sache sicher sein: Am Rosenmontag spielen die "Little Boy Juniors" und "70Cent" im Freisinger Lindenkeller. Das tun sie auch an diesem Rosenmontag, 8. Februar, wieder (Beginn: 20 Uhr). Das ist Tradition, und diesen Status haben sie sich mit den jährlichen Auftritten hart erarbeitet.

Dabei sind die "Little Boy Juniors" wohl genau das, was man eine Hobbyband nennen könnte. Die Proben sind auf das Nötigste beschränkt und Auftritte gibt es auch nicht regelmäßig. "Wir hangeln uns so durch", sagt Reinhard Wiesheu, einer der Gitarristen und Sänger. In den vergangenen Jahren sei es zwar bewusst weniger geworden, doch ergebe sich im Sommer bestimmt etwas. "In der Beziehung sind wir relativ unemotional. Wenn wir irgendwo spielen dürfen, ist es super, wenn nicht, macht das auch nicht viel", so Wiesheu.

Auch die Entstehungsgeschichte der Band hört sich an wie die Geschichte einer typischen Jugend: "Wir waren im Teenageralter und saßen bei unserem ersten Schlagzeuger rum." Der hätte eben ein Schlagzeug gehabt und zufällig auch eine E-Gitarre und dann habe man dort "so rumgehauen". Da lag die Idee, das vielleicht ein wenig ernsthafter zu probieren, nahe und im Freundeskreis waren schnell weitere Musiker gefunden. "Im Prinzip haben wir aus der Langeweile heraus angefangen", sagt Wiesheu im Rückblick. Die heutige Besetzung mit ihm, Max Blank am Schlagzeug, David Braun am Bass und Mikrofon, Tom Appel, der ebenfalls Gitarre spielt und singt, und Martin Erhard als Pianist besteht seit ungefähr 2006. Seit 2009 sei auch ab und zu Johannes Czernik am Saxofon dabei, um für musikalischen Kick zu sorgen.

Mittlerweile sind aus den jungen Musikern Lehrer oder Zahnärzte geworden. Nur Blank und Appel versuchen weiter, als Musiker Fuß zu fassen und haben im vergangenen August mit ihrer zweiten Band, den "Monday Tramps" ein Debütalbum veröffentlicht, das musikalisch von den gleichen Vorbildern wie die der "Little Boy Juniors" geprägt ist. "Die Sechziger und Siebziger waren musikalisch die beste Zeit", erklärt Wiesheu. Danach habe es nichts mehr gegeben, das an die Beatles, die Rolling Stones oder die Kinks heranreichen würde. Die Black Keys, Wilco oder Oasis würden heute vielleicht in diese Richtung gehen, aber im Endeffekt komme man immer wieder zu den alten Sachen zurück: "Die überproduzierte Musik aus dem Radio hat auch ihren Ursprung in den Sechzigern oder in den Siebzigern." Es gehe um die Texte und wie die Musik klingt, auch um Authentizität. Wer also einen Abend im Zeichen dieser Klassiker erleben möchte, sollte sich das Konzert am Rosenmontag, 8. Februar, um 20 Uhr im Lindenkeller nicht entgehen lassen. Karten dafür kann man in der Touristinformation oder an der Abendkasse kaufen.

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