Vizemeisterin im Bouldern:Richtig gut klettern

Frederike Fell

Foto: Eddie Fowke/oh

Talentiade-Preisträgerin Frederike Fell wird in Berlin Vizemeisterin im Bouldern

Interview von Peter Buchholtz, Marzling/Berlin

Erst in der vergangenen Woche ist die 16-jährige Frederike Fell beim Talentiade-Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung von der Jury mit einem Förderpreis bedacht worden. Am Pfingstmontag belegte sie bei der Deutschen Meisterschaft im Bouldern in Berlin den 2. Platz und erreichte damit als jüngste Finalistin ihr bisher bestes Ergebnis in der Erwachsenenwertung. Die SZ sprach mit Frederike Fell über ihren Wettkampferfolg, die Konkurrenz und die Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

SZ: Herzlichen Glückwunsch zum 2. Platz in Berlin. Steckt Dir der Wettkampf noch in den Knochen?

Frederike Fell: Ja, die zwei Tage waren schon ziemlich anstrengend, aber ich bin richtig glücklich. Es war auf nationaler Ebene mein erster Wettkampf in der Erwachsenenwertung. Ich hätte das selbst nicht gedacht und freue mich total darüber.

Wie bereitest Du Dich auf die großen Wettkämpfe wie den in Berlin vor?

Ich war immer nur bouldern. Zweimal hatten wir außerdem eine Wettkampfsimulation, das heißt wir haben im Training einen Wettkampf nachgespielt. Dabei dürfen wir uns die verschiedenen Boulder vorher nicht anschauen.

Du kletterst auch gerne am Fels in der freien Natur. Wo liegt für Dich der Unterschied zum Wettkampf-Bouldern in der Halle?

Beim Wettkampf misst man sich mit allen Anderen und muss seine Leistung auf den Punkt bringen. Am Fels tritt man nur gegen sich selbst an, kann immer wieder hinfahren und muss nicht die perfekte Leistung bringen.

Viermal pro Woche Training an der Wand. Was machst Du, wenn Du nicht trainieren bist?

Ich gehe ja noch zur Schule und muss dafür auch lernen. Ansonsten treffe ich mich mit Freunden, so wie jeder Andere auch.

Kürzlich bis Du 16 Jahre alt geworden. Wie groß ist die Konkurrenz, wie groß ist die Szene in Deiner Altersklasse?

Ich finde schon, dass die Konkurrenz richtig groß und richtig stark ist. Gerade in meinem Jahrgang und in dem Jahrgang über mir sind es sehr viele.

Olympia 2020 in Tokio ist Dein großes Ziel. Wie qualifiziert man sich für das Sportklettern?Es dürfen insgesamt nur zwanzig Kletterer hin. Man muss in allen drei Disziplinen, also Lead, Bouldern und Speed, klettern und sehr gut sein. Da kommen nur wenige hin, das ist richtig schwer.

Was steht für Dich als nächstes an?

Nächstes Wochenende bin ich in Dornbirn in Österreich beim Lead Europacup. Das ist ein Jugendwettkampf. In letzter Zeit war ich zwar nur bouldern, ich gebe aber mein Bestes.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: