Reden wir über:Männer im rosa Hasenkostüm

Florian Leitl weiß, wie man Junggesellen richtig verabschiedet

Interview von Katharina Aurich

Zwölf Junggesellenabschiede hat Florian Leitl, 31, der in Haag aufwuchs und jetzt in Freising lebt, in den vergangenen drei Jahren mit organisiert, um seine Freunde gebührend in den Stand der Ehe zu verabschieden. Warum diese Ausflüge, die einen Tag oder eine Woche dauern können, für junge Männer einen großen Stellenwert haben, erklärt er der Freisinger SZ.

SZ: Wer organisiert den Abschied?

Florian Leitl: Der Trauzeuge. Er sucht sich aber Unterstützung aus dem Freundeskreis.

Was steht dabei im Vordergrund?

Es geht darum, zusammen mit Freunden zu feiern, manchmal werden auch noch Schulfreunde von früher eingeladen. Der Bräutigam soll eine lustige Zeit mit den Männern verbringen, die ihm auf seinem bisherigen Weg wichtig waren.

Wie und wo verbringen Sie die Abschiede?

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wir haben Städtetouren nach Wien oder Prag unternommen, gehen Paintball spielen oder Lasertake, oft fahren wir auf eine Selbstversorger-Hütte in die Berge.

Gibt es Rituale?

Die Kunst besteht darin, den Bräutigam durch den Kakao zu ziehen, aber so, dass es nicht peinlich wird und er selbst darüber lachen kann. Er muss Aufgaben erfüllen, so zum Beispiel lief ein eingefleischter Bayern-Fan zwei Tage lang auf der Hütte mit einem 60er Trikot herum. Ein anderer trug ein rosa Hasenkostüm. Die ganz Mutigen müssen sich bei Städtetouren Küsse von fremden Frauen holen oder an Passanten aus einem Bauchladen Schnaps verkaufen. Der Bräutigam muss alles mitmachen.

Das klingt exzessiv ...

Der Junggesellenabschied ist ein schöner Brauch, natürlich wird dabei viel Alkohol getrunken, aber das gehört dazu. Es ist ja kein wirkliches Ende, denn nach der Hochzeit treffen wir Freunde uns weiter, auch ohne Frauen. Spätestens, um den nächsten Junggesellenabschied vorzubereiten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: