Reden wir über:Lichterkette für den Frieden

Oliver Strässle betreut 13 Kilometer langen Abschnitt im Landkreis

Interview von Katharina Aurich

Erst war es nur eine Idee: eine Lichterkette quer durch Deutschland von München nach Berlin für Frieden und Toleranz, gegen Krieg und Terror. Und mit Hilfe der Kommunikation via Facebook lässt sich das offenkundig verwirklichen. Überall entlang des geplanten Verlaufs durch Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt bis Berlin melden sich Unterstützer, die für einzelne Abschnitte die Verantwortung übernehmen. Möglichst auf jedem Meter soll am Samstag, 19. Dezember, eine Person mit einer Kerze stehen, so ist der Plan. 53 Kilometer misst die Strecke, für die Oliver Strässle aus Zolling zuständig ist, 13 Kilometer verlaufen durch den Landkreis Freising. Eigentlich wollte sich Strässle nur an der Kette beteiligen, da jedoch ein Verantwortlicher fehlte, der den Kontakt zu den Landratsämtern herstellt, übernahm der IT-Spezialist kurzerhand diese Aufgabe.

SZ: Was bedeutet es, für diesen Abschnitt der Lichterkette verantwortlich zu sein?

Strässle: Ich habe die Veranstaltung bei den Landratsämtern angemeldet und bin dafür zuständig und auch haftbar, dass alles reibungslos läuft. Dazu gehört auch, dass niemand auf der Fahrbahn der B 13 steht, sondern nur auf Geh- oder Radwegen. Dafür stehe ich mit meinem Namen gerade, obwohl ich eigentlich nur ein Licht in der Kette sein wollte.

Das ist eine große Verantwortung. Einer muss es machen, es wurde noch jemand über Facebook für den Abschnitt durch die Landkreise Freising und Pfaffenhofen gesucht. Ich bin von der ganzen Sache überwältigt, so viele Menschen vertrauen einander, engagieren sich für die Lichterkette und haben das selbe Ziel. Es geht nicht um eine Partei oder Organisation, unsere Strukturen sind anarchisch, es geht darum, dass wir als Volk ein Zeichen setzen gegen Krieg und Gewalt, ein besseres Zeichen, als Tornados zu schicken.

Was machen Sie als Koordinator?

Ich fahre jeden Tag die Strecke ab und versuche, mich zu orientieren, und ich suche für jeden Ort einen Ansprechpartner, der die Kette auf seinem Abschnitt organisiert. Außerdem habe ich die Kette bei den Landratsämtern angemeldet, allerdings ist eine solche Veranstaltung gar nicht vorgesehen, denn entweder ist es eine stationäre Demo oder eine, die sich fortbewegt. Für eine Lichterkette gibt es keine Formulare. Außer mit den Vertretern der Landratsämter spreche ich mit den Bürgermeistern und den Feuerwehren in den Gemeinden.

Werden Sie unterstützt?

Die Polizei hat keine Kapazitäten frei, um die Menschen an den Straßen zu sichern, die Beamten sind unter anderem auf den Weihnachtsmärkten im Einsatz, wurde mir gesagt. Aber das ganze Vorhaben wird wohlwollend aufgenommen. Es ist ja nur in Bayern so, dass man das alles bei den Landratsämtern und Gemeinden beantragen muss. In anderen Bundesländern geht die Anmeldung über eine zentrale Stelle.

Glauben Sie, dass es hier eine lückenlose Kette geben wird?

Nein, sicher nicht ganz. Die gesamte Strecke ist ja 600 Kilometer lang, bei uns in Freising und Pfaffenhofen liegen 53 Kilometer, also fast ein Zehntel der Strecke. Hier leben natürlich bei Weitem nicht so viele Menschen wie in den Städten. Aber ich bin mir sicher, dass sich sehr viele Menschen beteiligen werden.

Wo sind Sie am Samstag zu finden ?

Ich suche für jede Ortschaft einen Ansprechpartner, sollte ich für einen Ort keinen finden, werde ich das übernehmen. Ansonsten bin ich auf der Strecke unterwegs und schaue, dass alles funktioniert. Der genaue Streckenverlauf und die Punkte, an denen man sich der Kette anschließen kann, werden im Moment noch verhandelt und in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Informationen zu Lichterkette und Team B 13: per E-Mail (lichterkette@coroli.de) oder bei www.facebook.com/groups/141702652860204/

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