Reden wir über:Eine Bude in Freising

Reden wir über: Dennis Wagner gehört zur Studentenverbindung "Isaria", die Zimmer für Studenten vermittelt.

Dennis Wagner gehört zur Studentenverbindung "Isaria", die Zimmer für Studenten vermittelt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Verbindung "Isaria" unterstützt Studenten bei der Zimmersuche

Interview von Anne Gerstenberg

Wer im Oktober in Freising ein Studium beginnt und immer noch keine Bleibe gefunden hat, der kann auf Hilfe hoffen. Die Studentenverbindung "Isaria" engagiert sich seit 35 Jahren bei der Zimmervermittlung für Studenten. Die Verbindung nimmt die Zimmerangebote privater Vermieter in eine Kartei auf, die Studenten einsehen können. Bei erfolgreicher Vermittlung wird die dafür erhobene Kaution von zehn Euro an die Hochschulgemeinde Freising gespendet. Diese kann damit wiederum hilfsbedürftige Studenten unterstützen. Auf ihr Programm hat unlängst auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher aufmerksam gemacht und die Einwohner Freisings aufgerufen, den Studenten eigene Privatzimmer anzubieten. Die SZ hat nachgefragt, wie die Initiative von Vermietern und Studenten angenommen wird.

SZ: Herr Wagner, was war der Auslöser für die Gründung dieser Initiative?

Dennis Wagner: Los ging alles mit Karteikarten, auf denen wir die Angebote notiert haben. Diese Kartei konnten die Studenten im Isarenhaus einsehen. Damals war die Zimmerknappheit sehr groß, da es nur ein Studentenwohnheim gab. Außerdem fiel in diese Zeit der Bau des Flughafen, was die Verfügbarkeit von freien Zimmern noch verringerte. Zuerst gab es auch noch eine Anlaufstelle im Studentenwerk, die Adressen gesammelt hat. Unsere Initiative fand aber mehr Anklang, weil wir direkt in der Stadt sind und fast zu jeder Tageszeit -auch am Wochenende - erreichbar, sogar in der Prüfungszeit.

Wie groß sind die Nachfrage der Studenten und die Anzahl der Angebote der privaten Anbieter, die bei Ihnen eingehen, im Vergleich?

Trotz Online-Plattformen wie "WG-Gesucht" ist die Nachfrage der Studenten nach wie vor sehr hoch. Die Anzahl der privaten Angebote, die bei uns eingehen, würde ich auf 30 bis 40 pro Jahr schätzen. Schaut man in unseren Ordner, scheint es so, als gäbe es mehr Nachfragen als Angebote. Unglücklicherweise liegen viele der angebotenen Zimmer etwas außerhalb von Freising und weil viele Studenten kein Auto besitzen, wecken solche Zimmer natürlich weniger Interesse, als zentrale Wohnungen.

Haftet die Isaria bei Beschwerden über Mietverhältnisse, die nicht ganz so harmonisch verlaufen?

Wir übernehmen keine Haftung für Mietverhältnisse, da wir nur den Kontakt herstellen. Wie man sich aber durchaus vorstellen kann, gehen manchmal die Vorstellung von älteren Vermietern und jungen Studenten etwas auseinander.

Wie könnte Ihrer Meinung nach langfristig eine Lösung für das wachsende Problem der Wohnraumknappheit hier in Freising für die Studenten gefunden werden?

Lösungsansätze wären wohl der Bau weiterer Studentenwohnheime und die Förderung günstigen Wohnraums in Freising. Wegen der weiter zu erwartenden Bevölkerungskonzentration im Ballungsgebiet München wird dies aber vermutlich auch in Zukunft schwierig bleiben.

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