Reden wir über:Die Aufgaben einer Mesnerin

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Melanie Geppert arbeitet seit November als Mesnerin in der Pfarrei St. Vitus. (Foto: Marco Einfeldt)

Melanie Geppert hat die Stelle in Sankt Vitus seit November inne

interview Von Matthias Weinzierl, Au

Als die Stelle des Mesners in der Pfarrei St. Vitus in Au ausgeschrieben wurde, ließ sich erst über einen längerer Zeitraum kein passender Bewerber finden - bis Melanie Geppert sich meldete. Sie trat die Stelle im November an und sorgt sich seitdem als "Gute Seele der Kirche" um die Belange der Pfarrei. Jetzt ist Zeit für ein erstes Résumé.

SZ: Frau Geppert, was macht man als Mesnerin?

Melanie Geppert: Ich muss auf jeden Fall zu den Gottesdienstzeiten da sein, das heißt sonntags immer zwei Messen und mittwochs die Wochen- und die Schülermesse. Ich schließe die Kirche morgens auf und achte auch auf die Sauberkeit und die Belüftung, damit die Besucher ein schönes Erlebnis in der Kirche haben. Dazu gehören auch Dinge wie die Pflege und Handhabung liturgischer Geräte und dass ich mich um die Belange der Ministranten kümmere.

Und wie ist die Arbeit?

Es macht auf jeden Fall Spaß. Die Bedingungen und die Arbeitszeiten sind auch gut, und ich hoffe, dass ich das auch weiterhin so mit Freude machen kann wie bisher. Die letzten drei Wochen war ich dafür auch auf einem Mesner-Grundkurs.

Was macht man da?

Man wird in die Bibel eingeführt, lernt die Liturgie und Sakramente, bekommt eine Lektorenschulung und geht natürlich die praktischen Aufgaben eines Mesners durch.

Meinen Sie nicht, dass man auch als einfacher Katholik die Bibel kennt?

Die Bibel ist wichtig und interessant, und man weiß bestimmt auch, was drin steht. Nur haben wir eben noch einen Schritt gemacht und die Texte gelesen, die sehr verschachtelt und wahnsinnig schwierig zu verstehen sind, und das auch besprochen. Wir hatten dort einen tollen Lehrer, der in allen wirklich Interesse dafür geweckt hat.

G ibt es denn bei der Vorbereitung der Gegenstände für den Gottesdienst bestimmte Regeln, die man beachten muss?

Nein, das Rituelle bleibt eher dem Pfarrer überlassen. Natürlich hat man seinen geregelten Ablauf und muss dafür sorgen, dass vor dem Gottesdienst alles an seinem Platz ist.

Finden Sie es besonders, eine Frau Mesnerin zu sein?

Nein, in der Zeit der Gleichberechtigung ist das nichts Besonderes. Auf der Fortbildung hat man das schon gemerkt, und in Au ist das auch kein Thema. Schon als ich ein Kind war, und ich bin jetzt immerhin 49, haben wir eine Mesnerin gehabt. Auch in unserem Pfarrgemeinderat sind es überwiegend Frauen, genau wie in der Verwaltung. Das ist wirklich kein Thema, ich fühle mich sehr wohl.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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