Radfahren in Freising:Appell ohne Wirkung

Warum es nicht reicht, einfach nur ein Schild aufzustellen

Von Gudrun Regelein

Die Stadt Freising möchte gerne in den Arbeitskreis "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern" aufgenommen werden, ein Antrag wurde bereits gestellt. Irgendwann würde sie sich auch gerne mit dem Titel Fahrradstadt schmücken.

Beim "Fahrradklimatest" des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), bei dem Radfahrer gebeten werden, den Radverkehr in ihrer Stadt einzuschätzen, schnitt Freising 2012 allerdings nicht besonders überragend ab: Die Stadt bekam die nur die Note 3,8. Die Radwege wurden zwar positiv bewertet, allerdings wurde die Liste der Defizite - bei denen Freising übrigens schlechter als die Mitbewerber beurteilt wurde - sehr lang. Ganz besonders mangelhaft sei die Situation bei den Fahrradabstellanlagen: Hier wurde Freising sogar um fast eine Note schlechter als andere Städte bewertet.

Wie groß dieser Mangel tatsächlich ist, zeigt sich ganz deutlich an den Samstagvormittagen im Bereich des Marktplatzes, aber auch in der Unteren Hauptstraße. Eine Zählung ergab, dass dort zu Spitzenzeiten über 250 Fahrräder abgestellt werden - und das bei nicht einmal 20 Fahrradständer. Dass die Besitzer ihr Radl dann einfach irgendwo hinstellen und die Zustände chaotisch sind, ist nicht weiter verwunderlich.

Es ist schön, dass die Stadt an die Radler appelliert, Rücksicht zu nehmen. Das sollten diese aber eigentlich von sich aus tun. Und viel verändern wird dieser Appell wohl auch nicht. Helfen würden nur mehr Fahrradstellplätze. Das wird auch Thema beim wiederbelebten "Runden Radl-Tisch" am 21. Mai sein, bei dem Experten diskutieren. Bleibt zu hoffen, dass dabei konkrete Ergebnisse erarbeitet werden und die rasch umgesetzt werden. Dann wird sich die Stadt Freising vielleicht auch bald zu den fahrradfreundlichen Kommunen in Bayern zählen dürfen.

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