Protest in Au und Nandlstadt:Organisierter Widerstand

Bürgerinitiative will gegen Bau zweier Windräder vorgehen

Von Peter Becker, Au

Die Gegner zweier Windräder auf Nandlstädter Flur machen mobil. Sie haben die Bürgerinitiative "Windwahnsinn", bestehend aus engagierten Auer und Nandlstädter Bürgern, gegründet. Erste Aktionen seien schon geplant, berichtet Marlene Vaughan von der Bürgerinitiative. Banner sollen an den Straßen entlang aufgestellt werden. Am kommenden Samstag ist die Initiative mit einem Infostand in Nandlstadt vertreten. Ein Auftritt beim Auer Faschingszug am Sonntag steht ebenfalls fest. "Wir haben ein Handwagerl gebaut", verrät Marlene Vaughan, ohne ins Detail zu gehen. Sonst wäre es keine Überraschung mehr.

Die Bürgerinitiative resultiert aus dem Umstand, dass dem Markt Au jüngst der Bauantrag für die zwei Windräder zugestellt worden ist. Der Ordner umfasst etwa 1000 Seiten. Das Bauvorhaben ist seit längerem bekannt und vor zwei Jahren positiv beschieden worden. Allerdings musste die Marktgemeinde Nandlstadt erst vor das Verwaltungsgericht ziehen, um ausstehende Unterlagen einzufordern.

Besonders betroffen vom Bau der zwei Windräder, die eine Höhe von annähernd 200 Metern haben sollen, wäre der Auer Ortsteil Haslach. "Da bekommt der Kirchturm von Haslach mächtig Konkurrenz", fürchtet die Dorfgemeinschaft. Kein Wunder, dass die Windräder neben dem Radweg, der nach Au führen soll, jüngst im Mittelpunkt einer Bürgerversammlung in dem Auer Ortsteil standen.

Was sich angesichts der positiven Bauvoranfrage noch gegen die Windräder unternehmen ließe, wollten die Haslacher von Bürgermeister Karl Ecker (FWG) wissen. Der antwortete, er werde einen Fachanwalt einschalten. Außerdem habe er beim Freisinger Landratsamt um eine Fristverlängerung für die Bearbeitung des Antrags angefragt. So hätte er nicht nur vier, sondern sechs bis acht Wochen Zeit, sich mit den 1000 Seiten auseinanderzusetzen. Ein wesentlicher Punkt wäre die Übereinstimmung von Bauvoranfrage und Bauantrag, meinte Ecker. Sollte Letzterer wesentlich von der Voranfrage abweichen, ließe sich da einhaken.

"Wir sind keine Revoluzzer oder Widerständler", stellt Marlene Vaughan klar. Doch ein Abstand von nur 750 Metern der Windräder bis zur Wohnbebauung "ist der Wahnsinn". Der Bürgerinitiative geht es darum, die Bevölkerung in dem betroffenen Gebiet über die möglichen Auswirkungen der Windräder aufzuklären. Insbesondere spielt dabei die Sorge vor dem Infraschall eine Rolle.

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