Prognose nach oben korrigiert:Ein richtig gutes Jahr

Hopfenpflanzer erwarten eine überdurchschnittliche Ernte

2016 wird für die Hopfenpflanzer ein gutes Jahr. Sie erwarten nun sogar einen überdurchschnittlichen Ertrag und übertreffen somit die eigene Prognose vom Juli. Zum Start der Ernte stellte Johann Pichlmaier, Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer, am Donnerstag bei der Hopfenrundfahrt das Ergebnis der am Mittwoch abgeschlossenen offiziellen Ernteschätzung vor: In der Hallertau werden die Landwirte voraussichtlich 35 600 Tonnen Hopfen einfahren, vor einem Monat war von 30 400 Tonnen die Rede. Das ist ein Plus von 50 Prozent im Vergleich mit dem heißen, trockenen Vorjahr. Auch die Qualität stimme in diesem Jahr, sagte Pichlmaier.

Da die Hopfenpflanzer in den vergangenen drei Jahren gleich zwei schlechte Ernten hinnehmen mussten, könnten nicht nur die Pflanzer "kräftig durchatmen", sondern auch Brauer und Handelsunternehmen. "Denn aufgrund der deutlich geschrumpften Vorräte wäre es bei einer schwachen Ernte in vielen Sorten sicher sehr eng geworden."

Was den Hopfenpflanzern Sorgen macht, ist ein verstärktes Auftreten der Welke-Krankheit, verursacht durch einen Bodenpilz. Diesen könne man nicht direkt bekämpfen, sagte Pichlmaier. "Wenn es sich nur um einen Jahrgangseffekt handeln würde, könnten wir damit leben, allerdings ist zu beobachten, dass die Welke inzwischen generell über die Jahre zunimmt." Umso wichtiger sei es, dass die Forschung versuche, das Problem in den Griff zu bekommen. Aus Sicht des Verbandspräsidenten muss dies über die Züchtung gelingen. Auch zum Umgang mit den befallenen Flächen müsse weiter geforscht werden.

Erfreulich ist für Pichlmaier der Erfolg der Spezial-Flavoursorten für die boomenden Craftbiere. Allein die im Forschungszentrum Hüll entwickelten Hopfensorten werden derzeit auf knapp 700 Hektar angebaut, in diesem Jahr sind mit Callista und Ariana zwei ganz neue dazugekommen. Auch sie stehen bereits auf 20 beziehungsweise 30 Hektar, was Pichlmaier als sehr beachtlich bezeichnet. Die Hopfenpflanzer schauten derzeit durchaus optimistisch in die Zukunft, meinte er abschließend. Zuletzt seien viele Kontrakte mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren abgeschlossen worden - "zu einem vergleichsweise guten Preisniveau".

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