Umgestaltung des "Plans":Pro Bürgerentscheid

Um die Altstadt attraktiver zu machen, sollte mit anderem begonnen werden.

Kommentar von Alexander Kappen

Man könnte sich dem Bürgerentscheid mal Gerhard-Polt-like nähern und mit Blick auf die Plan-Umgestaltung fragen: "Ja muss des sein? Braucht's des?" Ja mei, vielleicht. Irgendwann. Aber nicht jetzt und zu dem Preis. Kolportierte drei Millionen Euro für einen Platz mit viel Pflaster und ein wenig Wasser sind eine Menge Holz - auch wenn zwei Drittel durch Zuschüsse gedeckt sind. Diese finanziert ja auch der Steuerzahler.

Eine bloße Umgestaltung des Plans lockt weder Besucherströme zum Bummeln nach Moosburg, noch werden Gewerbetreibende deshalb einen Laden dort eröffnen. Die Altstadt attraktiver zu machen, sei als Gesamtkonzept zu sehen, dessen erster Teil die Plan-Umgestaltung sei, wird oft argumentiert. Mag sein, aber man sollte mit anderen Teilen beginnen. Welchen, die garantieren, dass man beim Bummeln zum umgestalteten Plan nicht überfahren wird: Erst den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt verbannen, vielleicht den Stadtplatz zur Fußgängerzone machen. Dann, wenn das Geld nicht für Wichtigeres benötigt wird, kann man den Plan umgestalten. Das schließt der Bürgerentscheid ja nicht aus - wenn es adäquate Ersatzparkplätze gibt. Das hat auch ein extra installiertes Anwohner- und Bürgergremium, dem auch Bürgerentscheidsgegner angehörten, als zentrales Anliegen formuliert. Dass 1341 Leute beim Bürgerbegehren unterschrieben haben und immer noch hitzig diskutiert wird, ob und wo es genügend Parkplätze gibt, zeigt, dass ein schlüssiges Verkehrs- und Parkraumkonzept bis heute fehlt. Wäre geschickt, erst mal damit zu beginnen.

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