Positive Bilanz:Wetterharte Moosburger

Positive Bilanz: Die Bedienungen auf der Herbstschau hatten gut zu tun, der Festwirt ist mit dem Geschäft zufrieden.

Die Bedienungen auf der Herbstschau hatten gut zu tun, der Festwirt ist mit dem Geschäft zufrieden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Festwirt und Schausteller mit der Herbstschau zufrieden

Von Alexander Kappen, Moosburg

Das Wetter war in den vergangenen zehn Tagen alles andere als optimal. Doch die Moosburger, die auf eine 155-jährige Volksfesttradition zurückblicken können und sich in dieser Zeit offenbar ein dickes Fell zugelegt haben, lassen sich davon nicht schrecken. "Der Moosburger hat dem Wetter getrotzt", stellte Festwirt Christian Krämmer am Montag fest. Er zog nach der Herbstschau, die am Sonntag zu Ende gegangen war, eine positive Bilanz: "Es war noch besser als im letzten Jahr."

Das lag zu einem nicht unwesentlichen Teil an der CSU-Veranstaltung mit Karl-Theodor zu Guttenberg, über die vorher und nachher in der Stadt viel und kontrovers diskutiert worden ist, weil andere Parteien die Wahlveranstaltung auf einem von der Stadt organisierten Volksfest als unangemessen ansahen. "Über politische Meinungen lässt sich natürlich streiten, aber für mich als Wirt hat sich das gelohnt", sagte Krämmer. Guttenberg habe "den Montag ganz klar belebt, es macht schon einen Unterschied, ob man 20 statt drei Hektoliter verkauft". Ob es solche politischen Veranstaltungen auf der Herbstschau auch künftig geben wird, bleibt abzuwarten. Es ist eine Grundsatzentscheidung, die man im Rathaus beziehungsweise Stadtrat wird treffen müssen. Die Grünen jedenfalls sehen im Guttenberg-Auftritt einen Präzedenzfall und haben für kommendes Jahr schon mal eine Anfrage beim Festwirt für eine ähnliche Veranstaltung gestellt. Für den sind solche politischen Veranstaltungen "immer eine heikle Sache", wie er sagt, er will ja "mit allen gut auskommen". In jedem Fall könne er so etwas "immer nur in Rücksprache mit der Stadt" machen.

Auch abgesehen vom außergewöhnlich gut besuchten Montag bezeichnete der Wirt die Herbstschau 2017 als "rundum gelungene Veranstaltung" und den Publikumszuspruch angesichts des mäßigen Wetters als "fast schon sensationell". Der Moosburger habe "seine Wintergarderobe herausgeholt - natürlich die schöne mit Tracht - und ist regelmäßig und zahlreich erschienen". Allerdings war es sicher nicht von Nachteil, dass der Wirt mit einer Heizung das Wohlfühlklima förderte: "Ohne Heizung wäre es manchmal empfindlich kalt geworden." Der Bierabsatz lag stabil etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre bei rund 200 Hektolitern. Für eine Stadt in der Größe Moosburgs mit seinen rund 19 000 Einwohnern sei das "schon ganz ordentlich", sagte der Festwirt: "Es hat also jeder Moosburger auf jeden Fall seine Mass bekommen." Auch Josef Mühlberger, im Rathaus für die Herbstschau zuständig, zog eine positive Bilanz: "Ich habe nichts Schlechtes gehört." Beim Kreisbauerntag am Sonntag "war das Zelt gut gefüllt", und auch bei den Jüngeren, für die etwa am Samstag etwas geboten war, "sind die Bands gut angekommen". Die Schausteller seien ebenfalls zufrieden. "Viele wollen wiederkommen", wenngleich heuer "auch ein paar schlechtere Tage dabei waren", so Mühlberger: "Wenn fast Schneetreiben herrscht, geht draußen natürlich nicht viel."

Die Polizei meldete bis auf Ausnahmen keine größeren Zwischenfälle. Ein Mann warf mit einem Masskrug, traf aber zum Glück niemanden. Am Sonntag um kurz vor ein Uhr weigerte sich ein Betrunkener, den Festplatz zu verlassen und schlug - als die Polizei kam - mit der Hand in Richtung eines Beamten.

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