Planungen vorgestellt:Das Optimale herausgeholt

Die Stadt Moosburg investiert 2,3 Millionen Euro in den Neubau an der Ecke Böhmerwald- und Sudetenlandstraße. Dort entstehen zwölf Sozialwohnungen unterschiedlichster Größe

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es wurde eifrig und intensiv diskutiert, das schon. Aber dabei ging es um Details wie die Größe der Wohnungen und nicht um Grundsätzliches. Denn im Prinzip teilten, als am Montag im Stadtrat die Planungen für die neuen Sozialwohnungen an der Ecke Böhmerwald- und Sudetenlandstraße vorgestellt wurden, wohl alle die Ansicht von Evelin Altenbeck (Grüne): "Wir sind froh, dass was weitergeht." Und so einigte sich der Stadtrat auf eine der drei vorgestellten Varianten für den Bau von zwölf Sozialwohnungen und ermächtigte die Verwaltung, Förderanträge für das Vorhaben zu stellen und die erforderlichen Fachplaner zu beauftragen.

Träger für den Neubau auf dem 900 Quadratmeter großen Grundstück ist die Stadt selbst. "Es sind unsere Wohnungen und wir vergeben die auch", erläuterte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Die Kosten belaufen sich laut Planer Martin Janik vom Münchner Büro Ebe, Ausfelder und Partner inklusive konjunktureller Preissteigerungen bis Baubeginn und Sicherheitsreserven auf rund 2,3 Millionen Euro.

Vorgesehen sind in dem Gebäude vier Dreizimmer-Wohnungen, sechs Zweizimmer-Wohnungen und zwei Einzimmer-Wohnungen, verteilt auf Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Im Keller gibt es für jede Wohnung ein eigenes Abteil. Die vom Stadtrat gewählte Variante sieht vor, zwölf Parkplätze in sechs Duplex-Garagen unterzubringen. Allerdings soll die Stellplatzfrage - ebenso wie die Möglichkeit geschlossener Fahrrad- und Kinderwagenabstellplätze und einer Fahrradrampe in den Keller - noch einmal von den Planern überprüft werden. Es sollen, falls es geht, an der Böhmerwaldstraße ein bis zwei Besucherparkplätze untergebracht werden. Rudolf Heinz (CSU) fragte, "ob eine 3,50 Meter hohe Duplexgarage an der Sudentenlandstraße so schön ist?" Vielleicht könne man zunächst mit ebenerdigen Stellplätzen planen und später bei Bedarf mit einer Duplexgarage nachrüsten.

Das müsse man kommenden Donnerstag mit der Regierung von Oberbayern klären, meinte die Bürgermeisterin, "nicht dass wir später Zuschüsse zurückzahlen müssen". Laut Planer Janik stellt die Regierung einen Zuschuss von 30 Prozent in Aussicht. 60 Prozent der Kosten könnten durch ein zinsgünstiges Darlehen abgedeckt werden "und zehn Prozent muss die Stadt als Eigenkapital einbringen".

Michael Stanglmaier (Grüne), Mike Hilberg (UMB) und Alfred Wagner (parteilos) drängten darauf, der Sache mit den Fahrradstellplätzen nachzugehen. Wagner monierte zudem die mit 2,30 Metern zu schmalen Autoparkplätze: "Damit verletzen wir unsere eigenen Stellplatzsatzung, die 2,50 Meter vorsieht." Auch Ludwig Kieiniger (FW) missfielen die schmalen Parkplätze. Er war von der Planung insgesamt "enttäuscht" und kritisierte die Kosten: "Bauen wir da goldene Wasserhähne ein? Wenn wir das an einen Bauträger vergeben, wird es günstiger." Evelin Altenbeck hätte die Variante mit einer Vierzimmer-Wohnung bevorzugt, "weil es in Moosburg fast keine Wohnungen für Familien mit mehr als zwei Kindern gibt". Christoph Wimmer vom Liegenschaftsamt merkte an, dass man dann "aber nur noch zwei statt vier Dreizimmerwohnungen hätte". Es gebe im städtischen Bestand Vierzimmer-Wohnungen, da könne man tauschen, "ein älteres Ehepaar wird demnächst eine solche frei machen", sagte Meinelt.

Insgesamt wurden die Pläne positiv aufgenommen. Heinz und Altenbeck gefielen sie "sehr gut", Gerd Beubl und Martin Pschorr (beide SPD) betonten, das Grundstück werde "optimal ausgenutzt".

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