Planänderung:Kino nur noch auf zwei Dritteln der Fläche

Neben den Schlüterhallen wird in Freising ein Kino gebaut

Auf dem Schlüter-Gelände, vorne das alte Pförtnerhaus, entsteht das neue Freisinger Kino.

(Foto: Marco Einfeldt)

Mit Bauchschmerzen genehmigt der Freisinger Stadtrat zahlreiche Änderungen für die Neubauten am Schlütergelände.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Gebäude etwa ein halber Meter höher als geplant, die Stellplätze anders, der Branchenmix auch, die Verkaufsfläche größer - und Unklarheiten bei der Gestaltung der Fassade: Im Sommer 2017 war klar, so kann es nicht weitergehen auf der Baustelle für das neue Kino und die Erweiterung des Fachmarktzentrums an den Schlüterhallen. Seit der Baugenehmigung im Sommer 2015 hatten sich so viele Änderungswünsche ergeben, dass auf der Baustelle selbst Stillstand herrschte und das Projekt noch einmal den Bau- und Planungsausschuss des Stadtrats beschäftigten musste. Der hat jetzt in seiner Sitzung am Dienstag mit erheblichen Bauchschmerzen und nach langer Debatte die zahlreichen von der Firma Saller GmbH beantragten Abweichungen vom ursprünglichen Bebauungsplan durchgewunken.

Wie schon bei der Oktogon-Debatte, wurde auch hier wieder von den Kritikern der private Bauherr herangezogen, der sich bei Abweichungen von den Vorgaben für jede Kleinigkeit rechtfertigen muss. Außerdem wurde die Arbeit der Bauaufsicht infrage gestellt.

Verzichtet wird unter anderem auf eine Kinderecke. Die fünf Kinosäle werden aber realisiert

Die Liste der beantragten Änderungen ist lang. Sie betrifft die Höhenlage der Gebäude, die Trauf-und Firsthöhen, die Grundrisse und Sortimente, die Fassadengestaltung, den Stellplatzbedarf und die Freiflächengestaltung. Eine wesentlich Änderung betrifft das Kinogebäude (Gebäude 4) im ersten Obergeschoss. Dort wird nicht mehr die gesamte Fläche für das Cineplex benötigt, sondern nur noch zwei Drittel davon. Die restliche Fläche wird mit einem Fitnessstudio belegt, das zuvor im Unterschoss vorgesehen war. Realisiert werden aber fünf Kinosäle mit insgesamt 728 Sitzplätzen. Verzichtet wird bei den Kinoplanungen auf eine sogenannte Eventfläche und eine "Kids-Corner".

An den Schlüterhallen wird in Freising ein Kino gebaut

Ganz so wie noch beim Spatenstich gedacht wird das neue Freisinger Kino an den Schlüterhallen nun doch nicht.

(Foto: Marco Einfeldt)

Durch die Verschiebung des Fitnessstudios in das erste Oberschoss werden die Einheiten im Untergeschoss neu organisiert. So sollen dort künftig ein Sportmarkt mit 1010 Quadratmeter Nutzfläche, ein Multisortimenter mit 829 Quadratmetern Fläche und ein Möbelmarkt (1006 Quadratemeter) entstehen. Der darf aber keine innenstadtrelevanten Sortimente führen. Die reine Verkaufsfläche im Untergeschoss erhöht sich mit den Änderungen von 1527 Quadratmetern auf 2358 Quadratmeter. Im Gebäude 3 besteht die wesentliche Änderung darin, dass dort jetzt statt des genehmigten Sonderpostenmarktes der Mehrsortiment-Fachmarkt TK Maxx einziehen soll. Dessen Konzept besteht darin, ein wechselndes Sortiment an Waren, auch Markenware, zu günstigen Preisen anzubieten. Abgesegnet haben die Stadträte auch die Gestaltung der Werbeanlagen auf den Gebäuden. Vor allem die Aufschriften "Cine Star" und "Schlüterhallen" werden schon von weitem zu sehen sein.

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