Pfarrhaus Sankt Georg wird saniert:Großbaustelle neben der Kirche

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Das Pfarrhaus von St. Georg wird saniert und umgebaut. (Foto: Sebastian Widmann)

Das katholische Pfarramt von Sankt Georg wird umfassend saniert und umgebaut. Im Herbst beginnen die Arbeiten, einige Bausünden aus den vergangenen Jahrzehnten sollen dann auch verschwinden.

Von Petra Schnirch, Freising

Das alte Gebäude in der Stadtmitte hat Charakter, allerdings ist es nicht von allen Seiten aus gesehen ein Schmuckstück. Der katholische Pfarramt Sankt Georg soll saniert und umgebaut werden, die Verwaltung benötigt dringend mehr Platz, außerdem soll das Haus barrierefrei werden. Einige kleinere Bausünden der vergangenen Jahrzehnte werden dabei ebenfalls beseitigt Seit August steht das Pfarramt bereits leer, das Büro ist in das Sperrerhaus am Marienplatz umgezogen. Im Herbst sollen die Arbeiten beginnen, etwa zwei Jahre sind dafür veranschlagt. Der städtische Planungsausschuss stimmte dem Bauantrag einstimmig zu.

Das ehemalige Wohnhaus am Rindermarkt, ein dreigeschossiger Eckbau auf winkelförmigem Grundriss, war 1904 im "Heimatstil" errichtet worden, wie es im Vermerk der Denkmalliste heißt. Der Vorgängerbau war abgebrannt. Zunächst befand sich dort eine Schreinerei, deren Maschinenlärm immer wieder die Gottesdienste in der benachbarten Kirche Sankt Georg störte. Die ehemalige Werkstatt befand sich in dem Flachbau zum Garten hin. Als das Haus 1929 zum Verkauf stand, nutzte die Pfarrei die Gelegenheit und verlegte das Pfarrhaus von der Oberen Hauptstraße an den Rindermarkt direkt neben die Kirche. Immer wieder wurde das Gebäude im Laufe der Jahre umgebaut - nicht alle Änderungen trugen zur Verschönerung bei, etwa die Garagen im Untergeschoss, die zudem längst zu klein geworden sind. Dieses "heterogene Erscheinungsbild", wie es im Bauantrag heißt, soll bei der Sanierung beseitigt werden. Die Pläne für den Umbau hat der Freisinger Architekt Michael Deppisch entworfen. Dem gingen nach Angaben der Pfarrei umfangreiche Untersuchungen voraus, um bei der Renovierung möglichst keine Überraschungen zu erleben.

Bei der Statik muss nachgebessert werden

Die Garagen aus dem Siebzigerjahren verschwinden wieder, neben dem zentralen Treppenhaus ist ein Aufzug geplant, das unterschiedliche Niveau im Erdgeschoss wird ausgeglichen. Bei der Statik der Dachkonstruktion und der Decken muss nachgebessert werden, auch der Brandschutz entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Wasser- und Elektroinstallationen werden komplett erneuert. Das Pfarrhaus wird folglich zwei Jahre lang zur Großbaustelle. Auf der Gartenseite wird das Gebäude im Keller- und Erdgeschoss einen Glasanbau erhalten. Die nachträglich angebauten Wintergärten an der Westfassade werden dagegen beseitigt. Auch einen neuen Anstrich erhält das Pfarramt. Wie viel die Sanierung kosten wird, ist noch nicht bekannt. Etwa zehn Prozent der Summe muss die Pfarrei übernehmen.

Das Konzept wurde nach Mitteilung der Stadt mit den Denkmalpflegern abgestimmt. Das Erdgeschoss und Teile des ersten Stockwerks stehen künftig der Verwaltung zur Verfügung. Im ersten sowie im zweiten und dritten Obergeschoss sind insgesamt fünf Wohneinheiten vorgesehen. Im Untergeschoss ist Platz für den Hausmeister und das Archiv, auch der Frauenbund bekommt dort Räume.

© SZ vom 13.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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