Ortsumgehung von Rudelzhausen:Umstrittene Prognosen

Umfahrungsgegner fordern mehr Transparenz von der Gemeinde ein

Fehlende Transparenz wirft die Bürgerinitiative "B 301 - Zeit für Vernunft" der Gemeinde und den zuständigen Politikern im Zusammenhang mit der Ortsumfahrung der Bundesstraße zwischen Puttenhausen und Rudelzhausen vor. Es scheine nicht das geringste Interesse zu bestehen, Fragen zu aus Sicht der Gegner des Projekts nicht nachvollziehbaren Aussagen und Zahlen zu beantworten, moniert BI-Sprecher Georg Brunner vor der Bürgerversammlung, die an diesem Dienstag, 25. April, um 19 Uhr im Gasthaus Festner-Busch beginnt. Im Voraus hat die Initiative deshalb die Gemeinde aufgefordert, einige Unstimmigkeiten zu klären.

Dazu gehört eine in den Augen der Gegner der Ortsumfahrung "immense Verkehrssteigerung", welche die Planzahlen für das Jahr 2030 vorhersagt. Die Angehörigen der Initiative wollen wissen, auf welcher Basis diese Prognose fußt. Nicht nachvollziehbar sind nach Aussage von Brunner "Reisezeitgewinne und sonstige Ersparnisse". Woher sollten diese aufgrund von Umwegen und Geländeunebenheiten stammen? Eine Prognose sagt vorher, dass 3846 Bürger durch die Umgehung entlastet würden. Die Initiative hält dagegen, dass die gesamte Gemeinde Rudelzhausen inklusive den entlegensten Weihern keine 3400 Einwohner habe und sich diese künftig eher be- statt entlastet fühlten. Gefragt wird ebenso nach der Quelle der Zahlen, ob diese beispielsweise von seriösen Gutachtern und Experten berechnet worden seien.

Vor Jahresfrist hatte die Initiative während der damaligen Bürgerversammlung gegen die große Ortsumfahrung von Puttenhausen und Rudelzhausen mobil gemacht. Von Heimatzerstörung und dem geringen Nutzen war damals die Rede. Damals war die Umgehungsstraße gerade vom weiteren in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden. Die Umfahrung wieder zurückzustufen, sei nach Auffassung der Bürgerinitiative der einfachste und verträglichste Weg für Gegner und Befürworter. Erstere haben laut Brunner genügend Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Dieses wird zusammen mit der Bundestagswahl am 24. September dieses Jahres über die Bühne gehen. Immer mehr Straßen zu bauen, ist nach Ansicht der Bürgerinitiave der falsche Weg, weil dies nur negative Folgen nach sich ziehe.

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