Ordinariat meldet:"Ein paar neuralgische Punkte"

Freisinger Diözesanmuseum bleibt wegen Mängeln beim Brandschutz bis auf Weiteres geschlossen

Von Kim Björn Becker

Ordinariat meldet: Vorübergehend geschlossen: Im Freisinger Diözesanmuseum geht es dieser Tage um den Brandschutz.

Vorübergehend geschlossen: Im Freisinger Diözesanmuseum geht es dieser Tage um den Brandschutz.

(Foto: Marco Einfeldt)

Seit zwei Wochen sind die Türen des Freisinger Diözesanmuseums überraschend geschlossen. Zur Begründung hatte das Erzbistum in einer Mitteilung vom Montag vorrangig auf Mängel beim Brandschutz hingewiesen. So sei "eine brandschutzrechtliche Modernisierung des Hauses auf dem Freisinger Domberg" Anlass der Schließung. Den - wie nun bekannt wurde - eigentlichen Grund erwähnte das Bistum nur am Rande: Ein Nutzungsänderungsantrag müsse überdies auch noch gestellt werden, hieß es in einem Nebensatz.

Auf Rückfrage bestätigte das Bistum nun: Das Diözesanmuseum hatte seit seiner Eröffnung im November 1974 gar keine Genehmigung für einen Museumsbetrieb. Nach wie vor, das bestätigte auch die Freisinger Stadtverwaltung, gebe es für das Gebäude nur eine Genehmigung zur Nutzung als Knabenseminar - der Lehrbetrieb in der alten Schule war jedoch vor fast vierzig Jahren, kurz vor dem Einzug des Museums, eingestellt worden. Offenkundig "lag kein Problembewusstsein vor", sagte Bistumssprecher Bernhard Kellner. Der Fehler sei dem Bistum selbst aufgefallen. Eine eigens beauftragte Rechtsanwaltskanzlei erstellte daraufhin ein juristisches Gutachten und empfahl - auch vor dem Hintergrund der Mängel beim Brandschutz -, das Museum sofort zu schließen. Seit Samstag sind die Türen also nun zu.

Und sie werden es "bis auf Weiteres" auch bleiben, wie das Bistum mitteilt. Dabei wurden Besucher zunächst mit einem Schild am Eingang und einem entsprechenden Hinweis auf der Internetseite des Museums darauf hingewiesen, dass das Haus voraussichtlich nur eine Woche, also bis einschließlich 15. Juli, geschlossen bleiben solle. Als Grund für die längere Schließung wurde eine "brandschutztechnische Modernisierung des Hauses" genannt, in deren Zuge eine "architektonische Neugestaltung" erfolgen müsse. Welches Ausmaß diese Neugestaltung annehmen wird, war zunächst noch nicht bekannt. An Konzepten werde bereits gearbeitet, erklärte das Ordinariat. Die Entscheidung, das Museum zu schließen, basiere auf "bautechnische Untersuchungen", "einschlägigen Gutachten" und eben einer "aktuellen juristischen Überprüfung". Für die Dauer der geplanten Umbauten wird das Museum nun sogar umziehen müssen - ein Ausweichstandort wird dringend benötigt. Noch wenige Tage zuvor war Museumsleiter Christoph zuversichtlich, dass das Haus seine Türen zügig wieder öffnen werde. Er sei guter Dinge, dass "kein größerer Umbau" erforderlich sei. Das sieht nun anders aus.

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