Öffentlichkeitsarbeit:Wissenschaft für alle

Pressegespräch

Sie wollen raus aus dem Elfenbeinturm und die Wissenschaft mit einer Ringvorlesung in verständlicher Sprache unter die Leute bringen,v.l.: Thomas Becker, Ilona Grunwald Kadow, Philipp Benz.

(Foto: Lukas Barth)

Die Technische Universität Weihenstephan startet eine Vorlesungsreihe für interessierte Laien. Dabei sollen Forschungsinhalte verständlich aufbereitet und erklärt werden. Die Auftaktvorlesung ist am 15. November

Von Peter Becker, Freising

So mancher Freisinger fragt sich, was die Wissenschaftler der TU München eigentlich so alles treiben. Diese wiederum wollen jetzt mit der Vortragsreihe "TUM@Freising: Wissenschaft erklärt für Alle" die Wissenslücken schließen. Sie startet am Mittwoch, 15. November, um 19.30 Uhr im Freisinger Rathaussaal. "Es ist wichtig, dass wir die Leute mitnehmen", betonte Thomas Becker, Dekan am Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) der TU München, während einer Pressekonferenz der Stadt Freising. Denn viele Bürger wüssten gar nicht, was auf dem Nährberg so alles passiert. Zum Beispiel, dass Wissenschaftler daran forschen, wie in den kommenden Jahrzehnten weltweit die Versorgung mit Lebensmitteln aussehen soll. Denn egal ob Asien oder Afrika: "Alle wollen sich so ernähren wie wir", sagte Becker.

"Wir haben auch ein bisschen die Kommunikation vernachlässigt", gab der Dekan des WZW zu. Die Inhalte der Forschung seien oft nicht einfach zu erklären. Andererseits habe die Bevölkerung ein Recht darauf zu erfahren, was auf dem Campus geschieht. Dies soll nun anhand eines Konzepts geschehen. Die Idee dazu stammt von Ilona Grunwald Kadow, Professorin für Neuronale Kontrolle des Metabolismus am WZW. Das Konzept sieht vor, dass Wissenschaftler sukzessive die Inhalte der am Campus laufenden Forschung vorstellen - mundgerecht aufgearbeitet für den wissenschaftlichen Laien.

Das Besondere an der Veranstaltungsreihe ist, dass die TU "die Wissenschaft in die Stadt bringt". Das heißt, die Veranstaltungen finden im Rathaus und später im Lindenkeller statt. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Campus und dem Rathaus soll so für die Bürger greifbarer werden. "Forschung ist Service für die Allgemeinheit", stellte Ilona Grunwald Kadow fest. "Wir zeigen, was wir machen." Die Bürger können bei den Begegnungen die Menschen an der Uni besser kennenlernen. Die Wissenschaftler wiederum erhoffen sich wertvolle Impulse für ihre Arbeit. Sie hätten ja selbst manchmal das Gefühl, "in einem Elfenbeinturm zu wohnen", sagte Philipp Benz, Professor für Holz-Bioprozesse am WZW. Doch es gebe Interesse und die Notwendigkeit zu sprechen. Wenn es gelinge, mit den Vorträgen eine gewisse Faszination zu erzeugen, dann sei viel erreicht, sagte Becker.

Die Auftaktveranstaltung zur Vortragsreihe findet am Mittwoch, 15. November, um 19.30 Uhr im Rathaussitzungssaal statt. Harald Luksch, Lehrstuhlinhaber Zoologie am WZW, spricht über "Bionik an der TUM - Vorbilder der Natur für technische Lösungen". Die Natur hat Möglichkeiten gefunden, verschiedene Probleme zu lösen. Die Bionik versucht diese, auf die Technik anzuwenden. Luksch erläutert die Grundlagen dieses Forschungsfeldes und nennt Beispiele aus dem Bereich des WZW.

Erst am Donnerstag, 18. Januar, findet der nächste Vortrag statt. Dirk Haller beschäftigt sich dann mit dem Thema "Mensch und Mikrobe - wie Mikroorganismen unsere Gesundheit beeinflussen können". Am Dienstag, 6. Februar, spürt Chris-Carolin Schön den Chancen und Zukunftsperspektiven der Grünen Biotechnologie nach. Spannend verspricht der Vortrag von Thomas Hoffmann zu werden. Am Dienstag, 13. März, nimmt er seine Zuhörer mit auf die Reise in die Welt der Gerüche und des Geschmacks. Er geht dabei der Frage nach "Was schmeckt, wenn's schmeckt". Der vorerst letzte terminierte Vortrag findet am Dienstag, 14. März, statt. Ilona Grunwald Kadow erklärt dann, wie innere Zustände und Erfahrungen Entscheidungen beeinflussen können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: