Es ist eine Oase der Erholung und auch der Bildung. Es soll ein Schritt sein gegen die Verknappung der Natur und zur Wiederherstellung natürlichen Lebensraums. Nachdem im 19. Jahrhundert die Goldach und ihre begleitenden Bäche im Zuge der Trockenlegung des Erdinger Moos' zum Zweck der Entwässerung ausgebaut und begradigt worden waren, wurden der Bach und seine vernachlässigte Uferregion in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt renaturiert. Entlang der Goldach legte man einen Naturpark an, der am Mittwoch schließlich feierlich eröffnet wurde.
Der Naturpark an der Goldach soll sowohl der Erholung der Besucher dienen als auch als Bildungsstädte für Klein und Groß mit Themen rund um die heimische Natur. So wurden im Goldachpark zum Beispiel ein Insektenhotel und Igelhäuser aufgestellt, über welche die nebenstehenden Informationstafeln ausführlich Auskunft geben. Auch im Freiluftklassenzimmer sollen vor allem den Kindern der nahegelegenen Schule die Natur und der richtige Umgang mit ihr nähergebracht werden. Das Thema "Wasser" ist ebenfalls ein großer Bestandteil der Anlage, die durch die Renaturierung des Bachs mit einem mäandrierendem Nebenarm, das Anlegen eines Teichs und einen weitläufigen Wasserspielplatz gut umgesetzt wurde.
Die Parkanlage, die entlang des Bachs auf einer Fläche von rund 1,9 Hektar errichtet worden ist, hat nach Angaben des Hallbergmooser Bürgermeisters Harald Reents gut eine Million Euro gekostet. Diese Summe kam auch durch einen Zuschuss des Freistaats Bayern von 278 000 Euro und 271 000 Euro aus dem "Leader"-Förderprogramm zustande. Die Leader-Förderung, vertreten durch Hubert Linseisen aus Ingolstadt, unterstützt Bürgerinitiativen, die auch überörtliche Bedeutung und Vorbildcharakter haben. Mit dem Motto "Bürger gestalten ihre Heimat" finanziert sie Projekte, die nachhaltig und innovativ zur Aufwertung der Region beitragen. Der Anstoß, die ehemalige Fischzuchtanlage überhaupt zu renaturieren und einen Park anzulegen, kam nämlich direkt aus der Bevölkerung. Wolfgang Reiland, der sich schon 1996 Gedanken über das ungenutzte und vernachlässigte Ufer des Bachs Gedanken machte, gründete den "Arbeitskreis Goldachpark", in dem er zusammen mit seinen Mitstreitern 2008 den ersten Planentwurf und ein Konzept der Bürgerversammlung vorlegte. Im Oktober 2010, nachdem der Vorentwurf mit der Gemeinde Hallbergmoos und den Anwohnern mehrmals abgestimmt worden war, wurden die Unterlagen zur Genehmigung erarbeitet, zusammengestellt und bei der unteren Wasserbehörde des Landratsamts Freising eingereicht. 2014 begannen schließlich die Landschaftsbauarbeiten. Es wurde gegraben und Erde aufgeschüttet, Obstbäume wurden gepflanzt und typische heimische Vegetationsarten im Uferbereich angesiedelt. Der Teich beherbergt heute mehrere Frosch- und Fischarten, und auch verschiedene heimische Eidechsen fanden in dem idyllischen Park eine neue Heimat. Als "letzten Baustein" schließlich erteilten Pater Josef Höcherl und Pfarrerin Juliane Fischer dem Park und seinen Besuchern gemeinsam bei der Eröffnung Gottes Segen.
Auch wenn der Großteil der Bevölkerung die Idee eines Naturparks an der ehemaligen Fischzuchtanlage befürwortete, gab es auch hier, vor allem in der Anfangsphase, die eine oder andere skeptische und kritische Stimme. Es wurde gefragt, warum der Mensch denn schon wieder eingreifen müsse und man den Bach nicht einfach lassen sollte, wie er war. Allerdings hätten diese Zweifler mittlerweile ihre Kritik weitgehend zurückgenommen, meint Wolfgang Reiland, sie zeigten sich begeistert, wie schön der Park geworden sei.