Neufahrn:Trinkwasserschutz geht vor

Gemeinde verkleinert das Neubaugebiet Süd

Das Neubaugebiet Süd in der Gemeinde Neufahrn ist geschrumpft - und jetzt weiß man auch, wie die verbliebene Fläche konkret genutzt wird. Geplant sind bis zu sechs Dreispänner, neun Reihenhäuser, ein halbes Dutzend Einfamilienhäuser in Form von Einzelhäusern oder Doppelhaushälften, 24 Gartenhofhäuser und an die 50 Wohnungen im Geschosswohnungsbau. Der entsprechende Bebauungsplan war jetzt Thema im Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss der Gemeinde Neufahrn.

Der Neufahrner Gemeinderat hatte nach monatelangen kontroversen Diskussionen die ursprüngliche Planung, bei der die Bebauung bis ins Wasserschutzgebiet hineingereicht hätte, gekippt. Das betraf etwa ein Drittel des zunächst sechs Hektar großen Areals. In dem entsprechenden Bereich ganz im Süden war vor allem Geschosswohnungsbau vorgesehen. Solche Gebäude findet man jetzt dafür am westlichen Rand des Baugebiets, also neben dem Wasser-Zweckverband und dem Hotel. An den nunmehr südlichsten Grundstücken sind Sichtschutzwände vorgesehen, für die zunächst eine Höhe von 1,80 Meter vorgeschrieben werden sollte. Auf Anregung von Ulla Schablitzki (SPD) heißt es nun im Bebauungsplan aber nur noch, dass dies die maximal zulässige Höhe ist. Die Gemeinderätin hatte befürchtet, dass sonst ein "kleines Grünwald" mit hohen Mauern entstehen würde.

Die Straße "Am Hart", die entlang der Neubauten zur Dietersheimer Straße führt, schließt das Baugebiet im Süden nun ab. Jenseits der Straße soll ein 25 Meter breiter Grünstreifen angelegt werden. Noch diskutiert wird wohl die Frage, wie mit dem Oberflächenwasser der Straße umgegangen wird. Nach Ansicht von Neufahrns Umweltreferent Florian Pflügler (ÖDP) ist es "nicht verantwortbar", das zum Beispiel mit Gummiabrieb von Autoreifen belastete Wasser in den Kies sickern zu lassen. Denn auch dieser Bereich gehöre noch zum Einzugsgebiet der Trinkwasser-Brunnenschächte, gab er zu bedenken. Damit würde die Entscheidung, auf eine Bebauung des Wasserschutzgebietes zu verzichten, doch wieder ab absurdum geführt.

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