Neue Schule, neue Gesichter:Grüppchen statt Klassen

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Auer Mittelschüler müssen sich nach ihrem Umzug nach Nandlstadt auf neue Gesichter einstellen. Simon Pelcer wird Konrektor

Von Peter Becker, Au

Simon Pelcer, Leiter der Mittelschule Au, begleitet seine Schüler im neuen Schuljahr an die Nandlstädter Mittelschule. Das war die gute Nachricht während eines Informationsabends des Auer Elternbeirats. Pelcer wird dort Konrektor. Die Botschaft, die sein künftiger Vorgesetzter Walter Bauer höchstpersönlich am Mittwoch übermittelte, mag für eine gewisse Erleichterung bei den Eltern der Mittelschüler gesorgt haben. Ihre Kinder müssen vom kommenden Schuljahr an zur Nandlstädter Mittelschule wechseln. Die in der Marktgemeinde Au lässt der Landkreis Freising dann zu einer Realschule umfunktionieren.

Für einige Enttäuschung dürfte dagegen die Mitteilung Bauers gesorgt haben, er könne die Auer Schüler nicht in eigenen Klassen zusammenfassen. Dies sei nicht einmal bei den Abschlussklassen möglich, kündigte der Direktor der Nandlstädter Mittelschule an. Zwei Gründe nannte er dafür: Zum einen den Religionsunterricht, der sonst schwer zu koordinieren sei. Und zum anderen eine Ungleichbehandlung der Schüler. Würden die Klassen rein nach der Herkunft gebildet, säßen in der einen möglicherweise 15 Nandlstädter und in der anderen 27 Auer Schüler. Letztere seien dann klar im Nachteil. Und Bauer liegt die Gleichbehandlung aller Schüler sehr am Herzen. das klang während des Informationsabends, zu dem etwa 60 Personen gekommen waren, immer wieder an. Bauer versprach aber, dass sich kein Auer Schüler plötzlich in einer Klasse voller neuer Gesichter wiederfinden werde. Geplant sei, Gruppen zu intergerieren aus Schülern, die sich bereits kennen oder sogar aus den gleichen Ortsteilen von Au stammen.

Derzeit gibt es noch viele Unwägbarkeiten. Konkretes stehe wohl erst im September, kurz vor Beginn des neuen Schuljahres, fest, sagte Bauer. So sei noch nicht sicher, welche und wie viele Lehrer Pelcer nach Nandlstadt begleiten würden. "Für mich ist es jetzt wichtig, die Eckdaten zu erledigen", betonte Bauer. Der Direktor legt Wert darauf, dass am Anfang des neuen Schuljahres jeder Schüler weiß, in welche Klasse er gehört, welche Lehrer er hat, wo sein Sitzplatz ist und dass ihm seine Schulbücher zur Verfügung stehen.

Andere Wünsche, etwa ob die Nandlstädter Mittelschule eine Inklusionsschule werden solle, werde er mittelfristig angehen. Damit Eltern und Schüler mit der neuen Örtlichkeit vertraut werden, sind zwei Veranstaltungen vorgesehen. Nandlstädter Jugendliche sollen ihre neuen Klassenkameraden an einem Tag durch das Schulgebäude führen. Für die Eltern gibt es einen Tag der offenen Tür. Eine Besucherin erinnerte Bauer an die Grundschüler der vierten Klassen. Auch sie und ihre Eltern müssten mit allen Informationen versorgt werden.

An der Nandlstädter Mittelschule gibt es eine offene Ganztagsbetreuung. Dort bekommen die Schüler ein Mittagessen. Drei Frauen betreuen sie bis 15.30 Uhr und beaufsichtigen auch die Hausaufgaben. "Sie geben aber keine Nachhilfe", betonte Bauer. Busschüler steht ein Raum zur Überbrückung der Wartezeit zur Verfügung. Dort könnten sie ihre Brotzeit essen. Dass sie scharenweise in Nandlstadt ausschwärmen, um sich Pizza und Döner zu kaufen, wünscht sich Bauer nicht. Derzeit arbeitet ein örtlicher Busunternehmer an einem zumutbaren Fahrplan. Der solle Ende Juni feststehen, versicherte der Auer Bürgermeister Karl Ecker. Das darauffolgende Jahr muss der neu zu gründende Schulverband die Busverbindungen neu öffentlich ausschreiben.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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