Neue Schülerlotsen:Gefährliche Schulwege

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Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schulkindern im vergangenen Jahr war alarmierend - zu Beginn des neuen Schuljahres setzt die Stadt Freising daher 27 Lotsen als Verkehrshelfer ein.

Kristina Milz

Im vergangenen Schuljahr haben sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Landkreis Freising liegt, 92 Verkehrsunfälle ereignet, bei denen Kinder auf dem Weg von oder zur Schule verletzt wurden.

Sicher zur Schule, sicher nach Hause: In Freising werden in diesem Schuljahr 27 Schülerlotsen für das Wohl der Kinder sorgen. (Foto: ddp)

Glücklicherweise, teilt die Polizei mit, sei keines der Kinder getötet worden, 24 allerdings wurden schwer verletzt. Diese Zahlen seien ein deutliches Zeichen dafür, dass die Sicherung des Schulwegs eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe sei, der sich Verkehrsteilnehmer, Eltern, Schulen und Polizei stellen müssten.

Kinder können Geschwindigkeiten oft nicht richtig einschätzen, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie gingen davon aus, dass sie immer gesehen würden - schließlich könnten auch sie das anfahrende Auto sehen, beschreibt das Freisinger Ordnungsamt das Empfinden der jüngeren Schulkinder im Straßenverkehr. Und auch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord betont, dass Kinder erst ab einem Alter von 14 Jahren in der Lage seien, den Straßenverkehr richtig einzuschätzen.

Die Stadt Freising bittet zum Schulanfang um besondere Rücksichtnahme: "Nach den Ferien gibt's besonders viel zu erzählen - da bleibt die Aufmerksamkeit gerade bei jüngeren Schulkindern schnell auf der Strecke", warnt die Stadt. Autofahrern rät die Polizei, in Wohngebieten, vor Schulen, Kindergärten und Haltestellen besonders langsam zu fahren und mit unerwartetem Verhalten zu rechnen.

Um einen sicheren Weg zur Schule zu ermöglichen, sind in der Stadt Freising von Dienstag, 14.September, an 27 Schulweghelfer unterwegs, die die Jungen und Mädchen über die Straßen führen. Eltern finden die Einsatzstellen der Schülerlotsen schon jetzt mit der Aufschrift "Verkehrshelfer" ausgeschildert. Auch in den Gemeinden gibt es Schulweghelfer. In der Umgebung von Schulen werden in Freising wieder Banner mit der Aufschrift "Schule hat begonnen" aufgehängt.

Helle Kleidung und reflektierende Schulranzen

Viele Beamte werden nach Angaben des Polizeipräsidiums gerade zu Beginn des Schuljahrs wieder eingesetzt, um Schulwege zu sichern. Vom 14. bis 17. September seien darüber hinaus verstärkte Geschwindigkeitskontrollen und eine Überwachung der Gurtanlege-, Kindersicherungs- und Helmtragepflicht geplant, informiert die Polizei.

Helle Kleidung und Schulranzen für die Kinder, am besten mit reflektierenden Materialien ausgestattet, empfiehlt das Polizeipräsidium den Eltern: "Sie verbessern die Erkennbarkeit der Kinder für andere Verkehrsteilnehmer wesentlich." Außerdem solle das richtige Verhalten beim Ein- und Aussteigen an Haltestellen geübt werden.

Das Freisinger Ordnungsamt rät, mit den Kindern den täglichen Schulweg zu trainieren. Der kürzeste Weg sei zudem nicht immer der sicherste: "Queren Sie an gesicherten Stellen wie Fußgängerüberwegen, Fußgängerampeln oder bei Schülerlotsen - auch, wenn hierfür ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden muss", raten die Mitarbeiter des Amts.

© SZ vom 14.09.2010/mil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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