Neue Pläne:Fußballstadion am See

Neue Pläne: Das Fußballstadion soll südlich des Echinger Sees neu gebaut werden.

Das Fußballstadion soll südlich des Echinger Sees neu gebaut werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der TSV Eching denkt darüber nach, sein komplettes Sportgelände zu verlegen.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Eigentlich kann sich Eching nur noch in Richtung Westen entwickeln. Im Norden und Osten begrenzen die Autobahnlinien das Wachstum, im Süden markiert ein ausgedehntes Freizeit- und Sportgelände das Siedlungsende vor dem Übergang in die Erholungslandschaft mit Heideflächen, Waldstück und See. Doch nun eröffnet sich eine völlig neue Perspektive: Der TSV liebäugelt mit der Vision, sein komplettes Sportgelände an der Dietersheimer Straße nach Süden in Richtung Echinger See zu verlagern und dort neu aufzubauen. Die bisherigen Fußballplätze könnten dann als Bauland in allerbester Lage erschlossen werden.

Die Vision eines Stadions am See geistert schon lange durch immer wieder andere Gremien und Stammtischrunden beim TSV. Ernsthaft und konkret wurden die Pläne einer Verlagerung südwärts nun durch eine anstehende Zwangslage: Für einen Weiterbetrieb der bestehenden Anlage sind hohe Investitionen nötig. Die Alternative einer Umsiedlung hat TSV-Vorsitzender Rudolf Hauke schon hinter verschlossenen Türen im Gemeinderat vorgestellt und das Rathaus ist aufgeschlossen. "Für mich wäre es ein Traum, wenn wir Eching mit einer schönen, neuen, für alle offenen Sportanlage am See repräsentieren könnten", schwärmt Hauke.

Die alte Anlage ist in die Jahre gekommen

Mit der Eröffnung eines eigenen Haushaltstitels in der mittelfristigen Planung wurde die Vision nun quasi amtlich. "Die Anlage ist in die Jahre gekommen und bevor man viel Geld in eine Sanierung steckt...", sinniert Bürgermeister Sebastian Thaler auf Anfrage. Status des Projekts sei, dass man sich "ernsthaft Gedanken macht". Unter anderem wurden die Pläne schon allen Grundeigentümern vorgestellt, die südlich der bestehenden Fußballplätze Flächen besitzen, um ihre Bereitschaft zur Kooperation auszuloten.

In seinem Masterplan rechnet der TSV mit dem langfristigen Bedarf von einem Stadion plus zweier weiterer Trainingsplätze, einem Sandplatz, zwei Kleinfeldern sowie zwei Kunstrasenplätzen, einmal Groß- und Kleinfeld. Bei entsprechendem Wunsch der Gemeinde könnte eine völlig neue Anlage dann auch um weitere Sportangebote ergänzt werden, etwa eine Laufbahn, eine Sprunggrube oder ähnliche Freiluftaktivitäten. Zwei Großfeld- und ein Kleinfeldplatz aus der TSV-Kalkulation liegen heute schon südlich der verlängerten Hartstraße am See, die könnten in einer neuen Anlage als nördliche Außenposten übernommen werden.

Für den nötigen Ausbau nach der Bedarfsplanung erwartet der Verein ein Investitionsvolumen von knapp drei Millionen Euro, mögliche Zuschüsse durch Sportverbände sind noch nicht berücksichtigt. In ungleich höheren Dimensionen würde sich freilich der finanzielle Ertrag der Umsiedlung bewegen. Bis auf einen gepachteten Trainingsplatz westlich des Willi-Widhopf-Stadions ist der Grund der gesamten Anlage mit etwa 46 000 Quadratmetern Fläche im Gemeindeeigentum.

Eine Erweiterung ist ohnehin nötig

Um die bestehende Anlage zukunftsfähig zu machen, erwartet der Verein ein Investitionsvolumen von mindestens einer halben Million Euro, unter anderem für neue Sanitäranlagen und Umkleidekabinen und eine Bewässerungsanlage des Rasens. Risikofaktor in den Zukunftsplänen im Bestand ist auch der einzig gepachtete Platz, der Vertrag läuft 2021 aus. Eine Erweiterung wäre für den Verein mittelfristig ohnehin existenziell nötig, heißt es in einer Zusammenstellung des TSV.

Demnach sind aktuell 23 Mannschaften im Spielbetrieb, die je Saison etwa 370 Heimspiele austragen und rund 1430 Trainingseinheiten absolvieren. "Damit ist bereits eine Überlastung der Plätze der Vereinsanlage eingetreten", betont Vorsitzender Hauke, "die auch durch intensive Platzpflege und -betreuung nicht ausgeglichen werden kann". Aktuell kann der Verein sechs Plätze nutzen. Unter den 620 Mitgliedern sind 260 Kinder und Jugendliche. Angesichts der beengten Platzkapazitäten und der ungenügenden Sanitäreinrichtungen drohe ein Aufnahmestopp, warnt Hauke, "den der Verein unbedingt vermeiden möchte".

Im Rathaus wartet man nun auf Signale der Grundeigner um den See. Thaler sagte, er hoffe, dass der TSV den Spielbetrieb auf der bestehenden Anlage "noch zwei, drei Jahre hinkriegt", bis eine Verlagerung umsetzbar sein könnte. Als Alternative für eine Neuansiedlung hätte der Bürgermeister noch ein Angebot: Am Hollerner See gäbe es verfügbare Flächen im Gemeindeeigentum... Dieser Gedanke einer Verlegung komplett jenseits der besiedelten Ortsfläche ist für den TSV allerdings überhaupt kein Thema.

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