Neue Mitte in Allershausen:Warten auf die schönen Zeiten

Allershausen

Noch ist die Glonn hinter Büschen und Bäumen verborgen, doch der Bereich soll ganz neu gestaltet werden.

(Foto: Veronica Laber)

In Allershausen soll das Zentrum deutlich aufgewertet werden, auch mit Sitzstufen am Ufer der Glonn. Doch das wird dauern, denn das Wasserwirtschaftsamt fordert plötzlich ein weiteres Gutachten

Von Petra Schnirch, Allershausen

Auf die Sitzstufen an der Glonn, den neuen Treffpunkt in der Ortsmitte, müssen die Allershausener noch warten. Die Genehmigung für den zweiten Bauabschnitt zur Umgestaltung des Ortskerns steht noch immer aus. Der Allershausener Bürgermeister Rupert Popp glaubt nicht mehr daran, dass die Arbeiten in diesem Jahr beginnen werden - und auch für 2016 wagt er keine Prognose mehr. "Es ist frustrierend", sagte er. Seit mehr als einem Jahr befinden sich die Unterlagen im Landratsamt. Nun fordert das Wasserwirtschaftsamt plötzlich ein weiteres Gutachten. Die Behörde verlangt zusätzliche Informationen zu Boden und Grundwasserverhalten.

Die Glonn soll im Ortszentrum aufgeweitet werden, der Hauptarm wird nach Süden versetzt. Dadurch wird eine kleine Insel entstehen und am Nordufer ein Flachwasserbereich mit Sitzmöglichkeiten. Bisher ist das Gewässer zwischen Sträuchern und Bäumen kaum zu sehen.

Von dem neuen Vorstoß des Wasserwirtschaftsamts wurde nicht nur die Gemeindeverwaltung, sondern auch das Planungsbüro Narr-Rist-Türk überrascht. Mit Winfried Adam war ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts von Anfang an in das Projekt eingebunden, er saß auch in der Jury des Ideenwettbewerbs. Doch nach einem Personalwechsel in der Behörde besteht nun offenbar weiterer Klärungsbedarf. Martin Rist geht davon aus, dass die gewünschten Informationen noch im August vorliegen werden. Im Gemeinderat ist dann jedoch Sommerpause. Hätte sich die Behörde gleich telefonisch gemeldet und nicht per Brief, hätte man schneller reagieren können, sagte Rist. Nun aber glaubt Popp nicht mehr, dass die Bagger in diesem Jahr anrollen werden. Ausschreibungen, Abstimmungen im Gemeinderat und Terminvereinbarungen mit den Firmen werden wohl zu viel Vorlauf benötigen.

Während der erste Teil des Projekts zur Verschönerung der Ortsmitte, die Neugestaltung des Festplatzes, längst abgeschlossen ist, rückt der Beginn des zweiten Bauabschnitts immer weiter nach hinten. So stand früh fest, dass es 2014 wegen der 1200-Jahr-Feier keine Großbaustelle in Allershausen geben sollte. Zumindest das Genehmigungsverfahren sollte im Festjahr aber vorangetrieben werden - dies blieb allerdings ein Wunschgedanke. Er habe im Landratsamt immer wieder nachgehakt, schilderte Popp. Im Herbst 2014 habe es dann ein Krisentreffen mit den beteiligten Behörden gegeben. Danach sei wieder monatelang nichts passiert. Das Landratsamt begründet dies mit der Arbeitsbelastung im zuständigen Sachgebiet, die Verfahren seien schwierig und umfangreich, sagte Pressesprecherin Eva Dörpinghaus. Am 20. Mai 2015 gingen die Papiere schließlich ans Wasserwirtschaftsamt. Martin Rist geht davon aus, dass zumindest die Rodungsarbeiten entlang der Glonn im Herbst oder Winter erfolgen, im Frühjahr könnte dann gebaut werden.

Keinen Zeitplan gibt es bisher für den dritten Bauabschnitt, einen Marktplatz mit Café und Aussichtsterrasse direkt über der Glonn. Ein Teil der Flächen ist in Privatbesitz - und es zeichnet sich ab, dass es nicht einfach sein wird, diese zu erwerben. Dort befinden sich Parkplätze für die neben dem Rathaus gelegene Wohnanlage am Johannes-Boos-Platz. Bürgermeister Popp berichtete im Gemeinderat, dass die Eigentümerversammlung dem Vorhaben zwar "nicht im Wege stehen" wolle. Auf die Stellplätze verzichten wollen die Wohnungsbesitzer derzeit aber nicht. Vergleichbare Tauschgrundstücke könne die Gemeinde nicht anbieten. Auf den Vorschlag, etwa 30 Meter weiter am Gemeindekindergarten, wollten sich die Anwohner nicht einlassen.

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