Neue Idee, neue Veranstalter:Doch noch ein Weihnachtsmarkt

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Nach den Querelen um den Freisinger Advent soll es nun ein neues Angebot bei der Altstadtgalerie geben, mit Kunsthandwerk und Kulturprogramm. Ebenfalls genehmigt ist ein Budenzauber auf dem Domberg

Von Kerstin Vogel

Auch nach dem Aus für den "Freisinger Advent" werden die Bürger der Domstadt in diesem Jahr nicht auf einen Weihnachtsmarkt verzichten müssen. Tatsächlich wird es sogar gleich mehrere derartige Angebote geben. Denn der Kulturausschuss des Stadtrats hat am Mittwoch nicht nur einem dreitägigen "Adventszauber auf dem Domberg" Unterstützung signalisiert. Die Freisinger Unternehmer Bernd Bildhauer und Patrick Romer wollen außerdem einen mehrwöchigen Wintermarkt hinter der alten Knabenschule St. Georg in der Nähe der Altstadtgalerie auf die Beine stellen - und auch der ist vom Freisinger Hauptausschuss wohl schon genehmigt worden.

Die Einzelheiten zu dieser neuen Idee wurden in den vergangenen Wochen offensichtlich hinter verschlossenen Türen ausgehandelt. Der neue Markt soll "Altstadt-Christkindlmarkt Freising" heißen. Er dauert vom 6. bis zum 31. Dezember und endet mit einem Silvesterfest. Bildhauer und Romer schwebt dabei ein klassischer Christkindlmarkt vor, ein "richtiges Hüttendorf", wie Bildhauer sagt - und als Gründungsmitglied der Frisinga Fratzen hat er durchaus eine Vorstellung von weihnachtlichen Traditionen. Stände mit Socken und anderem billigen Kram gehören da eigentlich nicht dazu. Die Frage wird nur sein, ob sich in der Kürze der Zeit noch genügend echte Kunsthandwerker für den neuen Markt finden lassen.

Denn natürlich waren die neuen Veranstalter nach all den Querelen um den "Freisinger Advent" ein wenig spät dran. Ende Juni war bekannt geworden, dass der bisherige Ausrichter des Weihnachtsmarktes, der Kulturverein "Prima leben und stereo", das Handtuch geworfen hatte. Einen Monat später teilte die "Uferlos GmbH", Veranstalter des gleichnamigen Festivals im Frühjahr, mit, dass sie nicht in die Bresche springen wolle - unter anderem weil man fürchtete, die Veranstaltung so schnell nicht mehr organisieren zu können. Im Hauptausschuss war der Freisinger Advent daraufhin für tot erklärt worden - doch offenbar meldeten sich in den Wochen nach dieser Entscheidung gleich mehrere Interessenten bei der Stadt, die den Markt in der einen oder anderen Form fortsetzen wollten, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Donnerstag bestätigte - darunter eben auch Bildhauer und Romer.

Gut 70 Fieranten haben die beiden inzwischen angeschrieben, denn das Gelände hinter der ehemaligen Schule St. Georg ist bis zu 2500 Quadratmeter groß und reicht - wenn sich noch genug Anbieter finden - bis über den Paudißplatz an die Heiliggeistgasse, beziehungsweise auf den Parkplatz Angerbadergasse. Geöffnet ist täglich bis 22 Uhr abends, Freitag und Samstag sogar bis 23 Uhr - "mit den Anwohnern alles abgeklärt", wie Bildhauer versichert. Auch ein Kulturprogramm stelle man gerade noch auf die Beine. Es soll mit Kindern gebastelt werden, die Freisinger Musikschule könnte Beiträge leisten und auch an öffentliches Singen denken die neuen Veranstalter. Das erste Jahr soll laut Bildhauer einen Testlauf darstellen, man habe aber bei der Stadt eine Option für die nächsten Jahre ausbedungen. Geld von der Stadt gebe es für den Altstadt-Christkindlmarkt nicht, unterstreicht Bildhauer. Das sei eine Bedingung der Stadträte für die Genehmigung gewesen, bestätigt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.

Anders ist das beim "Adventszauber auf dem Domberg", der nun im Domhof und der Johanniskapelle ebenfalls zum ersten Mal stattfinden soll. Er ist vom 29. November bis zum 1. Dezember, also am ersten Adventswochenende, geplant und überschneidet sich damit nicht mit dem Altstadt-Christkindlmarkt. Veranstalter ist der Gewerbeverband zusammen mit dem Bildungszentrum auf dem Domberg - und für das geplante Kulturprogramm wurde aus dem Kulturfonds des Stadtrats am Mittwoch eine Ausfallbürgschaft von bis zu 5000 Euro bewilligt. Die Stadträte im Ausschuss waren voll des Lobes für diese Initiative. Es sei gut, dass der Domberg "sich auch außerhalb der Gottesdienste und Andachten für die Freisinger öffnet", sagte Kulturreferent Hubert Hierl (CSU).

© SZ vom 27.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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