Nächste Aktion am Sonntag:Mit Gebeten und Lichtern ein Zeichen setzen

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Schon 2007 haben die Menschen in Freising bei den Schweigemärschen der Initiative "Lichterzeichen" gegen die dritte Startbahn protestiert. (Foto: Marco Einfeldt)

Seit zehn Jahren protestieren Freisinger Christen mit Schweigemärschen gegen den geplanten Bau der dritten Startbahn.

Von Kerstin Vogel, Freising

Wenn am kommenden Sonntag, 23. Oktober, wieder einmal ein Stadtgang der Initiative "Lichterzeichen" in Freising stattfindet, dann feiern die Organisatoren damit auch gleich ein kleines Jubiläum. Denn im Herbst 2006 wurden die Schweigemärsche als "aktiver Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung" ins Leben gerufen - vor ziemlich genau zehn Jahren also. Anlass war der geplante Bau der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen, gegen den die Initiative damals wie heute "mit Gebet und Lichtern ein Zeichen setzen" will.

Dass das durchaus gelungen ist, belegt die Statistik der Organisatoren, die sich auch auf der Homepage der Initiative nachlesen lässt. Insgesamt fanden demnach bereits an 350 Sonntagen Lichterzeichen-Schweigemärsche statt. Mehr als 60 000 Menschen nahmen daran teil. Getragen wird die Initiative von den "Christen für die Bewahrung der Schöpfung, St. Lantpert, Freising", der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Freising und der Bürgerinitiative Attaching.

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Seit Anfang September 2012 findet das Sonntagsgebet mit Schweigegang von der Kirche St. Lantpert zum Epiphanias-Zentrum (Freising-Lerchenfeld) an jedem ersten Sonntag eines Monats statt. Die Lichterzeichen-Stadtgänge durch Freising selbst werden einmal im Quartal fortgesetzt. Als "Etappensieg" der mehr als 80 Widerstandsinitiativen in der Flughafenregion im Kampf gegen die Startbahn betrachtet die Initiative Lichterzeichen den Ausgang des Münchner Bürgerentscheids vom 17. Juni 2012, bei dem sich 55 Prozent der Wähler gegen den weiteren Flughafenausbau entschieden hatten.

"Menschenverachtendes und Umwelt zerstörendes Vorhaben dritte Startbahn"

Man danke den Münchnern "für ihre Solidarität mit den Leidtragenden der Flughafenregion", heißt es in einer Mitteilung zum zehnten Geburtstag der Freisinger Schweigemärsche - der Dank gelte aber auch allen anderen, "die sich bisher mit guten Argumenten, großem Engagement und einer vorbildlichen demokratischen Protestkultur gegen das menschenverachtende und Umwelt zerstörende Vorhaben dritte Startbahn" gewehrt haben.

Auch in Attaching wird an diesem Wochenende noch einmal mit einer besonderen Aktion gegen die Ausbaupläne des Flughafens protestiert. Unter dem Motto "Attaching hebt ab - aber ohne Lärm und Dreck" findet von 13 bis 16 Uhr ein großes Drachenfest auf dem Attachinger Sportgelände statt.

Nähere Informationen finden sich auf der Homepage www.lichterzeichen.de. Der Stadtgang am Sonntag, 23. Oktober, beginnt um 18 Uhr in der Christi-Himmelfahrts-Kirche, wo Dekan Jochen Hauer die Aussendung vornimmt. Die Ansprache am Marienplatz hält Weihbischof Bernhard Haßlberger. Es spielt die Stadtkapelle Freising.

© SZ vom 20.10.2016 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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