Nachrechnen:Sattes Defizit

Gemeinde will Wirtschaftlichkeit von Solarwärmeanlage prüfen

Der Wärmepreis für die 22 Bewohner des Wohngebiets "Sportgelände" in Attenkirchen, die aus der solaren Nahwärmeanlage der Gemeinde beliefert werden, erhöht sich rückwirkend ab dem 1. Januar dieses Jahres von 8,4 auf 8,8 Cent pro Kilowattstunde. Dies entschieden die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung. Würden die tatsächlichen Kosten der defizitären Anlage umgelegt, betrüge der Preis zur Zeit 11,34 Cent pro Kilowattstunde. Aber die Gemeinde hat sich vertraglich verpflichtet, den Wärmepreis jährlich maximal um fünf Prozent zu erhöhen.

Das Defizit in Höhe von rund 30 000 Euro, das die umweltfreundliche Wärmeerzeugung 2016 bescherte, übernimmt die Kommune. Besonders die Unterhaltskosten der Anlage, die 2001 als Pilotprojekt in Sachen regenerative Energien gebaut wurde, seien deutlich von 2500 Euro im Jahr 2015 auf 8780 Euro in 2016 angestiegen, da die Anlage nicht zuverlässig laufe, informierte Bürgermeister Martin Bormann. Auch die Kosten für die Wartungsarbeiten, welche die Gemeindearbeiter übernehmen, hätte sich innerhalb eines Jahres um mehr als 1000 Euro erhöht, so der Rathauschef.

In Attenkirchen wurde erstmals in Bayern ein solches solares Nahwärmesystem gebaut. Eine Solaranlage erzeugt aus Sonnenenergie Wärme, die entweder direkt in das Netz zu den Verbrauchern eingespeist oder in einem Erdbecken gespeichert wird. Die Anlage kann maximal 30 Häuser sowie die Tennishalle versorgen. Bürgermeister Bormann lässt jetzt die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage und Alternativen dazu prüfen.

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