Moosburger Amperauen:Der Architekt muss noch mal ran

Moosburger Amperauen: Auf diesem Feld soll bald ein neues Baugebiet entstehen. Dessen Planung bereitet dem Architekten und den Moosburger Stadträten noch Kopfzerbrechen.

Auf diesem Feld soll bald ein neues Baugebiet entstehen. Dessen Planung bereitet dem Architekten und den Moosburger Stadträten noch Kopfzerbrechen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Manchem sind die Pläne zu einfallslos, anderen ist der Geschossbau zu massiv: Die Stadträte fordern, dass Peter Wacker die Entwürfe zum neuen Baugebiet Amperauen noch einmal überarbeitetet.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es hat sich bereits vor der Stadtratssitzung am Montagabend abgezeichnet, dass das Gremium nicht einfach einen der vier Architektenentwürfe für das geplante Neubaugebiet "Amperauen" durchwinken wird. Einige Stadträte äußerten sich vorab sehr kritisch, und auch unter den Bewohnern der angrenzenden, bereits bestehenden Siedlung "Feldkirchner Au" formierte sich Protest gegen die vorliegenden Pläne. Am Ende der Entwurfsvorstellung durch Architekt Peter Wacker blieb am Montag "immer noch eine Menge Fragen offen", brachte es CSU-Fraktionssprecher Erwin Weber auf den Punkt. In einer ausführlichen Debatte erarbeiteten die Stadträte schließlich eine Liste von Anregungen und Änderungsvorschlägen, die sie Wacker für die nochmalige Überplanung der 56 000 Quadratmeter großen Fläche mit auf den Weg gaben.

Das Baugebiet an der Staatsstraße 2085 Richtung Mauern grenzt im Norden an die Feldkirchner Au an und liegt östlich des Neubaugebiets Georg-Schweiger-Straße. Die vier vorgelegten Planungsvarianten sehen auf dem Areal 75 bis 82 Gebäude mit 191 bis 236 Wohneinheiten für 490 bis 580 Personen vor. In dem Baugebiet soll es neben Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern auch Platz für Geschossflächenbau, Sozialen Wohnungsbau, Sonnenhäuser und einen Kindergarten geben.

Für seine erarbeiteten Varianten erhielt der Planer einerseits Lob. So gefiel Weber etwa die gute Durchmischung mit Doppel-, Reihen-, Ein- und Mehrfamilienhäusern. Josef Dollinger (FW) fand die Planung "wesentlich lockerer und weniger verschachtelt als in der Feldkirchner Au". Andererseits gab es aber auch viel Kritik. Evelin Altenbeck (Grüne) war "enttäuscht, weil ich keine großen Unterschiede zwischen den Varianten erkennen kann". Zudem könne man ihrer Ansicht nach "einige Straßen einsparen und als Grünfläche nutzen". Jörg Kästl (ÖDP) war "der Geschossflächenbau viel zu massiv".

"Man sollte die in Reih und Glied aufgestellten Häuser entzerren"

Johann Zitzelsberger (Linke) waren die Pläne "zu einfallslos, man sollte die in Reih und Glied aufgestellten Häuser entzerren". Alfred Wagner (UMB) und Martin Pschorr (SPD) wollten den Geschossflächenbau nicht "ganz so geradlinig" anordnen und "durch Innenhöfe eine andere Wohnqualität schaffen". Weber, Michael Stanglmaier (Grüne) und SPD-Sprecher Gerd Beubl warben dafür, "die Südausrichtung der Gebäude zu optimieren", um sie für Solarthermie und Sonnenhäuser "angemessen nutzen zu können". Dafür müsse man die Grundstücke anders zuschneiden, so Wacker, das sei der Form und Ausrichtung des gesamten Baugebiets geschuldet. Weber und Wagner setzten sich zudem dafür ein, an der Einfahrt der Haupterschließungsstraße in die Staatsstraße 2085 einen Kreisverkehr zu installieren, der vom Straßenbauamt bislang jedoch abgelehnt wird

Der Stadtrat beschloss dennoch, diese Möglichkeit prüfen zu lassen. Zudem faste er unter anderem folgende Beschlüsse: Eine alternative Anordnung des Geschossflächenbaus mit Innenhöfen soll geprüft und die Anordnung der anderen Häuser in südlicher Richtung optimiert werden. Die Haupterschließungsstraße wird als Tempo-30-Zone mit "rechts vor links" und ohne Radweg geplant. Die Gebäude an der Grenze zum bestehenden Wohngebiet rücken weiter von diesem ab, der Geschosswohnungsbau an der Grenze wird in der Höhe reduziert. Die Verbindungsstraße zum bestehenden Wohngebiet, durch die dessen Bewohner zusätzlichen Verkehr befürchten, wird durch Pfosten abgesperrt und kann nur im Notfall vom Rettungsdienst befahren werden. Den Grünstreifen, den einige Bewohner der Feldkirchner Au zwischen den Wohngebieten forderten, lehnte der Stadtrat auf Anraten von Stadtbaumeister Florian Ernst ab, der sagte: "Sonst entstehen getrennte Quartiere, aber das soll doch zusammenwachsen".

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