Nach Utopia Island:Jetzt kommt der große Staubsauger

Nach Utopia Island: Wohl dem, der bei Utopia 2017 das richtige Schuhwerk dabei hatte.

Wohl dem, der bei Utopia 2017 das richtige Schuhwerk dabei hatte.

(Foto: Marco Einfeldt)

Utopia Island 2017 ist Geschichte, das Veranstaltungsgelände sieht aus wie vorher, auf dem Campingplatz aber dauern die Aufräumarbeiten an. Wegen des Regens geriet die Veranstaltung zwischenzeitlich zur Schlammschlacht

Von Marlene Krusemark, Moosburg

So schnell wie sie kam, verschwand sie auch wieder: die utopische Insel, die Tausenden Festivalbesuchern am Wochenende in Moosburg Schlammschlachten ebenso bescherte wie ausgelassene Feiermomente. Den Abschluss am Samstag machten die DJs Yellow Claw und Nicole Moudaber. Direkt danach begann der Abbau, während die Besucher noch ihre letzte Nacht im Aquapark und auf dem Zeltplatz ausklingen ließen.

Mit Auf- und Abbau hatten die Organisatoren vier Technikfirmen beauftragt. "Dadurch war beispielsweise die Mainstage schon am Sonntag fertig abgebaut", berichtet Leonhard Mandl, Sprecher des Utopia Island Festivals. Das Veranstaltungsgelände sei wieder im ursprünglichen Zustand, während die Aufräumarbeiten auf dem Campingplatz andauerten. Hier müsse in mehreren Durchläufen gereinigt werden.

Anfangs werde der grobe Schmutz per Hand entfernt, später würden staubsaugerartige Straßenkehrmaschinen eingesetzt, so Mandl. Der Landwirt werde den Zustand des Feldes noch diese Woche abnehmen und könnte dann unter Umständen eine erneute Reinigung fordern. "Das Maß der Verwüstung ist dieses Jahr höher als in den Jahren zuvor - aber nicht signifikant." Das allerdings verwundert Mandl, schließlich war das Festival zwischenzeitlich die reinste Schlammschlacht. Bei schlechtem Wetter lassen Festivalbesucher oft mehr Sachen zurück, etwa durchweichte Zelte. "Ich schätze aber, dass sich viele wegen des schlechten Wetters kurzfristig entschieden haben, gar nicht zu campen oder frühzeitig abzureisen."

Insgesamt zieht Leonhard Mandl eine positive Festivalbilanz. Besonders freut er sich darüber, dass die Abstimmung mit Polizei, BRK und den anderen Partnern in Bezug auf die Festivalsicherheit so reibungslos ablief. "Sicherheit wurde bei uns dieses Jahr besonders groß geschrieben." So hatte es mehr Polizei auf dem Campingplatz gegeben, es durften keine Glasflaschen und Gaskocher mitgebracht werden. Dieses Verbot sprechen mittlerweile viele Festivals aus, nachdem 2012 auf dem Pfingst-Open-Air in Salching eine Gaskartusche in einem Zelt explodiert war. Beim Utopia Island gelang es trotzdem einigen, das Verbot zu umgehen - die Unfallzahlen blieben aber sehr gering, wie Rainer Irlbauer, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, bestätigte.

"Mit solchen strengen Regeln wird man von Festivalbesuchern oft als spießig bezeichnet. Der Camper möchte natürlich die größtmögliche Freiheit genießen", so Mandl. Umso mehr freut er sich jetzt, dass es so wenige ernsthafte Verletzungen gab. Kritik äußerten manche Besucher auch über unfreundliches Sicherheitspersonal. Das führt Mandl auf schwierige interne Kommunikationsabläufe zurück, die dadurch entstanden, dass so viele Unternehmen am Festival beteiligt waren. "Da bedarf es in Zukunft klarerer Abstimmung." Die Zusammenarbeit mit der holländischen Bookingagentur Alda sei ein großer Zugewinn für das Festival. "Die sind Vollprofis, machen ja auch das Booking für Tomorrowland. Dadurch hatten sie aber auch einen besonders hohen Anspruch an den Veranstalter", so Mandl.

Alda beginnt schon jetzt mit dem Booking fürs nächste Jahr. "Um Künstler zu buchen bedarf es immer ein, wenn nicht zwei Jahre Vorlauf", so Mandl. Ein Termin fürs nächste Jahr stehe noch nicht fest. Diese oder nächste Woche werde die jährliche sogenannte "Bewohnerumfrage" stattfinden, um zu ermitteln, was die Inselbewohner sich fürs kommende Jahr wünschen. Was schon feststeht, ist, dass auch beim nächsten Festival wieder die lokalen Acts DJ Energy aus dem Freisinger Nachtcafe, Affentheater aus Freising und Futureproof aus Landshut dabei sein werden. "Das sind Freunde von uns, die sich immer auf die Auftritte vor großem Publikum freuen."

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