- Reinhard Fiedler soll offenbar neuer Planungsreferent des Freisinger Stadtrats werden. Nach einer Fraktionssitzung der Freisinger Mitte am Mittwochabend räumte er erstmals ein, durchaus Interesse an dem Posten zu haben. "Ich bin schon Mitglied im Bauausschuss, ich bin von Beruf Architekt, natürlich würde ich das gerne machen. Ich weiß aber auch, dass das viel Arbeit ist", sagte Fiedler auf Nachfrage. Mit einem Termin im Monat sei es da nicht getan.
Auch die Fraktion kann sich wohl vorstellen, das Amt dem 36-jährigen Architekten zu übertragen - endgültig entschieden ist laut Fiedler jedoch noch nichts. "Wir haben mehrere Möglichkeiten diskutiert, aber noch nichts festgezurrt", sagte der stellvertretende FSM-Fraktionsvorsitzende. Man wolle erst noch mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher - ebenfalls Angehöriger der Wählergruppierung - reden und nach einer weiteren Fraktionssitzung kurz vor der nächsten Stadtratssitzung dann entscheiden.
Der Posten des Planungsreferenten ist vakant, seit FSM-Mitglied Anton Frankl das Amt im vergangenen Jahr niedergelegt hat: Zuvor war bekannt geworden, dass der Landwirt auf seinem Grundstück an der Ismaninger Straße einen Schwarzbau errichtet hatte - ein "Skandal", der mit dem Amt im Stadtrat nach allgemeiner Auffassung nicht mehr zu vereinen war. Frankl zog die Konsequenz und teilte Eschenbacher seinen Rückzug mit. Das Planungsreferat im Stadtrat aber steht der Freisinger Mitte laut Oberbürgermeister Eschenbacher rein rechnerisch auch weiterhin zu, weshalb er am Mittwochmorgen auf Nachfrage erklärt hatte, er rechne zur nächsten Stadtratssitzung am 24. Januar mit einem Vorschlag der FSM. Über diesen müsse der Stadtrat dann abstimmen. Er selber werde sich da nicht einmischen: "Das ist Sache der Fraktion."
Offensichtlich aber war oder ist bei der Freisinger Mitte auch noch im Gespräch, das Amt des Planungsreferenten an Maria Lintl zu übertragen - auch, weil sie über langjährige Erfahrung im Planungsausschuss verfügt. Lintl würde dann das bisher von ihr besetzte Wirtschaftsreferat für einen anderen Stadtrat der Freisinger Mitte zur Verfügung stellen. Fiedler bestätigte am Donnerstag, dass es Überlegungen für eine "große Lösung" gebe, bei der man mehrere Posten umbesetzen müsse, wollte sich zu den Einzelheiten jedoch nicht näher äußern.