Nach dem Abriss der alten Gebäude:Avon-Gelände wird zum Gewerbepark

Nach dem Abriss der alten Gebäude: Schon im November will die Beos AG auf dem ehemaligen Avon-Areal die ersten neuen Gebäude errichten.

Schon im November will die Beos AG auf dem ehemaligen Avon-Areal die ersten neuen Gebäude errichten.

(Foto: Marco Einfeldt)

65 Millionen Euro teures Projekt soll 2016 fertig sein. Gemeinderat hat Bedenken bei der Erschließung und beim Lärmschutz

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Beos AG, die aus dem 115 000 Quadratmeter großen, ehemaligen "Avon"-Gelände einen "bunt gemischten Gewerbepark" machen will, hat sich einen ehrgeizigen Zeitplan vorgegeben: Im Mai will sie den Bauantrag einreichen, im September mit der Baufeldvorbereitung beginnen und im November bereits die ersten neuen Gebäude im westlichen Teil des Areals errichten. Die beiden bestehenden Bürobauten - darunter das markante Gebäude am Ortseingang - müssen dafür weichen. Sie seien nicht marktgängig und zum Teil asbestbelastet, heißt es bei Beos.

Ein zweiter Neubauriegel mit Hallen und vorgelagerten Bürobauten entlang der Straße Am Hart soll im kommenden Jahr folgen. Im dritten Quartal 2016 soll die Entwicklung des 65 Millionen Euro teuren Projekts abgeschlossen sein, sagte Projektleiter Daniel Fielitz bei der Vorstellung des Konzepts im Gemeinderat. Deutlich wurde dabei, dass das Großprojekt Herausforderungen mit sich bringt. So gibt es auf dem Gelände, auf dem zuvor Kosmetik produziert wurde, Altlasten im Boden. Man lasse ein Umweltgutachten anfertigen und ein Sanierungskonzept erarbeiten, versicherte Fielitz.

Insgesamt sollen auf dem Areal 34 000 Quadratmeter neue Flächen für Unternehmen mit bis zu 900 Arbeitsplätzen entstehen. Von den jetzigen Gebäuden bleiben die 22 800 Quadratmeter große Lagerhalle, die noch bis 2017 an das Modeunternehmen "Best Secrets" vermietet ist, und die Produktionshalle mit 11 600 Quadratmetern auf zwei Ebenen stehen. Erhalten werden soll auch der Grüngürtel des Areals.

Bei allen Neu- und Umbauten will sich die Beos AG, die über Anlagefonds bereits Unternehmensimmobilien in Eching und Schwaig entwickelt hat, an den Bedürfnissen der Mieter orientieren. Geplant sind Produktions-, Lager-, Büro- und Serviceflächen. Als Zielgruppe werden Unternehmen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung und Maschinenbau betrachtet, zudem Druckereien, Handwerksbetriebe, "flughafenaffine Unternehmen" und Zulieferer der Automobilbranche. Die Nachfrage nach Flächen zwischen 800 und 1500 Quadratmetern sei bereits groß. Der Standort habe großes Potential, versicherte Fielitz. Die Chance, ein großes Unternehmen aus dem IT-Bereich ansiedeln zu können, sei dagegen gering - nicht zuletzt wegen der unterentwickelten ÖPNV-Anbindung.

Der Gemeinderat zeigte sich vom Konzept "sehr angetan", sagte Burghard Rübenthal (CSU). Sein Fraktionskollege Gerhard Michels ist wegen der Erschließung noch skeptisch. Die Einfahrt von der Kreuzung her funktioniere erfahrungsgemäß gut. Aber die Ausfahrt könne bei dem zu erwartenden Verkehrsaufkommen Probleme bereiten. Möglicherweise, so Michels, sollte Beos sich die Möglichkeit einer umfangreicheren Erschließung von Westen her nicht verschließen. Man habe bereits einen Verkehrsgutachter beauftragt, um solche Fragen zu klären, versicherte Fielitz.

Auch ein Schallgutachter befasst sich mit dem Projekt, betonte der Projektleiter auf Anfrage von Manuela Auinger (SPD). Diese hatte sich nach Belastungen für die angrenzenden Wohngebiete erkundigt. Fielitz betonte, dass man das austarieren werde, indem man produzierende Betriebe auf dem Geländes entsprechend platziere. Der Gewerbepark werde ein Aushängeschild, ist Josef Eschlwech (Freie Wähler) überzeugt. Endlich gehe etwas mit dem Gelände vorwärts.

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