Moosburg: Umzug der Polizeistation:Ausbruch aus beengten Verhältnissen

Die Moosburger Polizei erhält ein neues Domizil. Dafür hat die Stadt ein Gelände an der Poststraße gekauft - und sich gegen zwei Alternativen entschieden.

A. Kappen

Die Bürgermeisterin hat das Thema seit dem Jahr 2003 auf dem Schirm. Damals habe man sie erstmals auf die engen räumlichen Verhältnisse in der Moosburger Polizeiinspektion hingewiesen, erinnert sich Anita Meinelt. Jetzt, sieben Jahr später, ist das Ende der Platznot absehbar. An der Poststraße entsteht eine neue Polizeistation mit 600 Quadratmetern Nutzfläche. Im Sommer 2012, so sieht es der Zeitplan vor, sollen die Moosburger Beamten von ihrem aktuellen Domizil an der Leinbergerstraße, einem früheren Wohnhaus aus dem Jahr 1936, in ihre neue Dienststelle umziehen.

Moosburg: Umzug der Polizeistation: Vom Standort der neuen Moosburger Polizeiinspektion an der Poststraße können die Beamten auch künftig zu Fuß auf Streife durch das Stadtgebiet gehen. Das war den Polizisten ein besonderes Anliegen.

Vom Standort der neuen Moosburger Polizeiinspektion an der Poststraße können die Beamten auch künftig zu Fuß auf Streife durch das Stadtgebiet gehen. Das war den Polizisten ein besonderes Anliegen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die neue Polizeistation kostet rund vier Millionen Euro. Finanziert wird sie über das Konjunkturpaket II. Es sei nicht selbstverständlich, dass man in der heutigen, wirtschaftlich schwierigen Zeit einen solch hohen Betrag für eine Polizeidienststelle in die Hand nehme, sagte Gerhard Eck, Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, bei einem Besuch auf der Baustelle. Aber es sei "sehr gut angelegtes Geld. Das ist eine Investition in die Innere Sicherheit unseres Landes".

Derzeit muss sich die Moosburger Polizei mit 250 Quadratmetern Gebäudenutzfläche begnügen, es fehlen Funktionsräume und Stellplätze für die Streifenfahrzeuge. Auf dem neuen, 3000 Quadratmeter großen Areal an der Poststraße, das der Freistaat von der Stadt Moosburg gekauft hat, wird es an Platz nicht mangeln. "Wir schaffen optimale Arbeitsbedingungen und setzen in punkto Energieeffizienz und Gestaltung Maßstäbe", sagte Eck. In den funktional gestalteten und lichtdurchfluteten Räumen könnten sich Polizisten und Bürger gleichermaßen wohlfühlen.

Bis dahin wird es ein bisschen dauern. Auf der Baustelle gibt es eine Menge zu tun - und das unter bisweilen schwierigen Bedingungen. So entdeckte man auf dem Baugrund zu Beginn der Arbeiten im Juli einige Altlasten, die eine Firma im Erdreich hinterlassen hatte. Allein die Entsorgung dieser Gegenstände habe 200.000 Euro gekostet, berichtet Gerhard Brei, Leiter des für das Projekt zuständigen Staatlichen Bauamts in Freising. Probleme gab es auch mit dem vielen Wasser auf dem Grundstück. Zusammen mit der Anschaffung einer Photovoltaikanlage beliefen sich die Sonderkosten auf rund 900.000 Euro, sagt Breier.

Dennoch sind sich die Beteiligten einig, "dass wir einen sehr guten Platz für die Polizeistation gefunden haben", so Eck. Zu Auswahl standen drei Standorte. Das neue Baugebiet Alte Thalbacher Straße, das Gewerbegebiet Degernpoint und die Poststraße. "Die Polizei wollte unbedingt im Stadtzentrum bleiben, unter anderem, um auf Fußstreife gehen zu können", berichtet Bürgermeisterin Anita Meinelt.

Die Alte Thalbacher Straße stieß auch aus anderen Gründen auf wenig Gegenliebe. "Wenn die dortige Bahnunterführung Richtung Zentrum einmal dicht ist, wie es bei einem Hochwasser schon einmal der Fall war, kommt die Polizei mit dem Auto nicht mehr in die Stadt rein", sagt Meinelt.

Das alte Inspektionsgelände an der Leinbergerstraße kauft die Stadt. Das Geschäft ist in trockenen Tüchern, der Kaufpreis wird erst fällig, wenn die Polizei in ihr neues Domizil umzieht. Die Kommune hat dann - wenn auch die benachbarte Stadtjugendpflege ins noch zu bauende, neue Jugendhaus am Stadion umgezogen ist - "ein wunderschönes Gelände in bester, zentraler Lage", jubiliert die Bürgermeisterin. Und das, so Meinelt, könnte auch für den potenziellen Investor eines Businesshotels, nach dem die Stadt händeringend sucht, "sehr interessant sein".

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