Moosburg:Parkplätze sollen zur "Alten Polizei"

Moosburg: Wird der "Plan" verschönert, wo sollen dann nur die ganzen Autos hin? Um diese Frage streiten die Verantwortlichen in der Dreirosenstadt nun schon lange.

Wird der "Plan" verschönert, wo sollen dann nur die ganzen Autos hin? Um diese Frage streiten die Verantwortlichen in der Dreirosenstadt nun schon lange.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) wirbt bei der Bürgerversammlung für den Kompromissvorschlag in Sachen "Plan-Umgestaltung". So wäre Ersatz geschaffen für die wegfallenden zentrumsnahen Stellplätze.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Umgestaltung des "Plan" lässt die Moosburger nicht los. Am Mittwochabend war der geplante Umbau des Platzes auch zentrales Thema der sehr schlecht besuchten Bürgerversammlung in der Schäfflerhalle. Nachdem kürzlich der Bürgerentscheid für die Schaffung von Ersatzparkplätzen vor Beginn der Bauarbeiten am Quorum gescheitert war, aber die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten hatte, präsentierte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) nun einen Kompromissvorschlag. Der sieht vor, den derzeit provisorisch genutzten Parkplatz auf dem Gelände "Alte Polizei" zumindest mittelfristig als zentrumsnahen Ersatz für die am "Plan" wegfallenden Stellplätze zu nutzen.

Meinelt skizzierte noch mal kurz, wie es zu den aktuell vorliegenden Gestaltungsplänen für den Platz gekommen ist, die im März 2017 von einem Preisgericht den Zuschlag bekamen. Vorausgegangen war ein Realisierungswettbewerb - und dessen im Juli 2016 vom Stadtrat beschlossener Auslobungstext sah eben auch die Reduzierung der momentan gut 70 auf rund 20 Parkplätze vor. Nach dem Bürgerentscheid liege ihr nun "sehr viel daran, hier weiterzuarbeiten und wenn möglich mit einem Kompromissvorschlag alle Seiten zusammenzuführen", sagte die Bürgermeisterin in der Versammlung am Mittwoch. "Dass der Platz neu gestaltet werden sollte, ist wohl nicht strittig", sagte sie. Und es stehe fest, "dass eine vielfältige und flexible Nutzung jederzeit möglich ist". Ob für Feste, Veranstaltungen, Märkte oder auch das Parken.

Wesentliche Voraussetzung für die meisten Kunden sind zentrale Kurzparkmöglichkeiten

Sie habe kürzlich noch mal Gespräche mit Kommunen in der Größe Moosburgs geführt. Daher sei ihr bewusst: "Eine zentrale Parkmöglichkeit, gerade für kurze Besorgungen und Abholungen, ist eine wesentliche Voraussetzung für die meisten der Kunden." Ein Vorschlag dazu, der auch schon von den Initiatoren des Bürgerentscheids gemacht worden war und über den man reden müsse, "ist zum Einen, den Bereich alte Polizei für die kommenden Jahre aus der Vermarktung zu nehmen". Meinelt schwebt vor, "mit einfachen Mitteln einen ansprechenden Parkplatz, auch mit Bepflanzungen, zu gestalten". Eine anderweitige Nutzung des Geländes - die Rede war in der Vergangenheit schon einem Hotel, Wohnungen, Geschäfts- und Praxis-Räumen - wäre damit nicht ausgeschlossen. Diese könne man, "wenn es sich als sinnvoll erweist", in ein paar Jahren immer realisieren. Meinelt schlug zudem eine Änderung des Siegerentwurfs vor. Dieser sowie die Beschlüsse des Stadtrates "müssten angepasst werden, dass auch nach dem Umbau des Plans 32 Stellplätze, zum Beispiel nur für Kurzparker mit Sanduhr, zur Verfügung stehen".

Aufschluss erwartet sich die Bürgermeisterin in der Sache auch von einer in Auftrag gegebenen Stellplatzbewertung in der Innenstadt. Diese erfolgt im Juni. Abgesehen von der Stellplatzfrage wäre in Meinelts Augen bei der Innenstadt-Neugestaltung "ein Beschluss, den Stadtplatz nach Abstufung zur Ortsstraße als ersten Fußgängerbereich im Zentrum auszuweisen, ein wesentlicher Bereich". Trotz des bereits bestehenden Durchfahrverbots für Lastwagen fahren immer noch viele von ihnen durchs Stadtzentrum. Mit einer Fußgängerzone wären diese dann "gezwungen, die Westtangente zu nutzen. Das würde zur Verkehrsberuhigung und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt massiv beitragen".

Was den "Plan" angeht, müsse man "die Planungen gemäß Beschlusslage fortführen, wir sollten aber, wenn möglich, mit einem angepassten Vorschlag in Zusammenarbeit mit dem Siegerentwurf weitermachen", so Meinelt. Sie hoffe dabei "auf die Zusammenarbeit aller Akteure".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: