Flüchtlinge für Moosburg:Der Notfallplan Sport steht

Flüchtlinge für Moosburg: Erneut ist die Turnhalle der Moosburger Realschule als Unterkunft für Flüchtlinge hergerichtet.

Erneut ist die Turnhalle der Moosburger Realschule als Unterkunft für Flüchtlinge hergerichtet.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Schulleitung der Moosburger Realschule hat vorgesorgt. Für sie war es klar, dass erneut Asylbewerber in die Turnhalle einziehen. Ausweichmöglichkeiten für den Schulsport sind längst organisiert.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Ankündigung des Landratsamtes, dass der sogenannte Notfallplan wieder in Kraft tritt und die Moosburger Realschulturnhalle voraussichtlich von kommendem Donnerstag an erneut als Übergangsquartier für 250 Asylbewerber benötigt wird, ist angesichts der aktuellen Entwicklung der Flüchtlingszahlen in Deutschland nicht aus heiterem Himmel gekommen. Auch nicht für die Schulleitung, die mit der Situation sehr besonnen umgeht und bereits darauf vorbereitet war.

Nachdem die Halle bereits im Juli und August als Notquartier gedient hatte, "haben wir in den letzten Ferienwochen schon Überlegungen dafür angestellt, wenn der Fall erneut eintritt", sagt Konrektor Maximilian Deutinger: "Wir haben natürlich damit gerechnet."

Drei Ausweichmöglichkeiten sind bereits organisiert

In enger Absprache mit der Fachschaft Sport habe man mit der Schwimmhalle, der kleinen Turnhalle neben der Stadthalle und dem Eisstadion drei Ausweichmöglichkeiten organisiert, die demnächst wohl für den Schulsport zur Verfügung stehen. Man müsse nun nur noch alles im Detail arrangieren. Bei schönem Wetter, so sieht es der Plan vor, soll auch auf das Sportstadion der SG Moosburg ausgewichen werden. Zudem ist die Mitbenutzung der kleinen Halle der benachbarten Grundschule Süd im Gespräch. Wie sich das Konzept in der Praxis bewährt, bleibt abzuwarten. "Wenn es langfristig tatsächlich nicht so toll klappen sollte, müsste man halt vorübergehend mal auf den Sport verzichten", sagt der stellvertretende Schulleiter.

Auch die Moosburger Sportvereine, die für gewöhnlich die Realschulhalle nutzen, müssen bis auf Weiteres wieder improvisieren, so wie sie es bereits im Juli und August gemacht haben. Bei der SG Moosburg etwa unterstützen sich die Abteilungen gegenseitig - diejenigen, die Trainingsmöglichkeiten in anderen Hallen der Stadt haben, treten einige ihrer Einheiten vorübergehend ab.

Befürchtungen zum Trotz "ein gutes Auskommen in der Nachbarschaft"

Wann die Realschulhalle wieder für den Sport genutzt werden kann, ist noch nicht absehbar. Im Landratsamt ist davon die Rede, dass die Asylbewerber "wohl für etwa sechs Wochen hier Unterschlupf finden". Aber bis jetzt "ist das noch offen, alles ist ja im Fluss", sagt der Konrektor. Wie lange es auch immer dauern mag, die Schulleitung ist jedenfalls guter Dinge, "dass wir das alles wieder genauso gut hinkriegen wie beim letzten Mal". Als die Halle im Sommer als Notunterkunft genutzt wurde, hatte man - trotz der Befürchtungen einiger Bürger - mit den Flüchtlingen "ein recht gutes Auskommen in der Nachbarschaft". Und auch die Halle, so Deutinger, sei in einem ordentlichen Zustand hinterlassen worden.

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