Wenn an diesem Freitag um 14 Uhr am Viehmarktplatz die Messe Moosburg (Memo) eröffnet wird, dann übernimmt das standesgemäß der Otto. Das hat sozusagen Tradition, schließlich war das schon bei der Premiere im Jahr 2011 so. Damals gab kein Geringerer den offiziellen Startschuss als Otto Wiesheu, den die Bürgermeisterin ehrfürchtig als den "erfolgreichsten bayerischen Wirtschaftsminister a. D." ankündigte. Am Freitag soll es nun also wieder ein Otto richten.
Möglichkeiten, den Posten prominent zu besetzen, hätte es genügend gegeben: Otto Rehhagel, Otto Waalkes, Otto Kern, Otto-Motor, Otto-Katalog . . . Doch die Memo-Macher entschieden sich für eine bodenständigere Alternative. Sie wählten, wenn man so will, die Otto-Normal-Variante. Deshalb wird diesmal nicht ein Otto aus der Kategorie "erfolgreichster bayerischer Wirtschaftsminister a. D." die Messe eröffnen, sondern der auf der allgemeinen Bekanntheitsskala ein wenig weiter hinten eingestufte erfolgreichste Moosburger Entsorgungsunternehmer noch nicht a. D. - Otto Heinz. Weil der außerdem auch noch Vorsitzender des IHK-Gremiums Erding/Freising ist, gibt es jedoch kaum Zweifel daran, dass er "die wirtschaftliche Vielfalt, die es in Moosburg gibt und die gezeigt werden kann und auch muss" mindestens genauso gut anpreisen kann wie es einst Otto Wiesheu mit eben diesen Worten tat. Um der offiziellen Eröffnung aber noch ein bisserl mehr Gewicht zu verleihen, wird Heinz vorsichtshalber der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer zur Seite gestellt.
Doch letztlich ist es egal, wer bei der Begrüßung wen wie und mit welchen Worten anpreist, denn, so lehrte uns einst der Fußballtrainer Adi Preißler sinngemäß: Wichtig ist auf'm Viehmarktplatz. Und da kann sich der Besucher - "egal ob groß oder klein, alt oder jung" - auf einen "bunten Mix aus allen Bereichen" freuen, wie die Veranstalter versprechen. Das Motto laute "sehen, anfassen und erleben. Lernen Sie die Aussteller und ihre Produkte kennen". Wird bestimmt ein unvergessliches Erlebnis, wenn Groß und Klein, Jung und Alt die Aussteller erst sehen und dann anfassen. Das ist er also, der berühmte direkte Draht zum Kunden.