Ende des Jahres ging es im Moosburger Stadtrat und in seinen Ausschüssen hoch her. Eine Sitzung jagte die nächste, im November und Dezember waren bis zu drei Termine pro Woche angesetzt. Es ging Schlag auf Schlag. Doch dann, ja, dann kam das neue Jahr. Und mit ihm: das große, dunkle Nichts.
Gut, in der ersten Januar-Woche waren noch Ferien, dazu der Feiertag an Heiligdreikönig. Doch dann folgte die zweite Januar-Woche, und in Sachen Sitzungsterminen - wieder nichts. In der dritten Woche aber, so dachte man, da wird's im für gewöhnlich so sitzungsfreudigen Moosburger Stadtrat wohl endlich losgehen. Jedoch: Fehlanzeige. Mittlerweile war man sich ziemlich sicher, dass sich der Laden aufgelöst hat. Um spaßige Reden zu hören, dieser Gedanke hat sich inzwischen verfestigt, muss man fortan statt in den Sitzungssaal im Feyerabendhaus auf einen Faschingsball in der Stadthalle gehen. Doch dann zog die vierte Januar-Woche ins Land - und siehe da: der erste Stadtratstermin! Kleiner Schönheitsfehler am Rande: Die Sitzung war voll und ganz, komplett und ausschließlich nicht-öffentlich.
Was aber selbstverständlich nicht heißen soll, dass irgendwas verschleiert werden sollte. Oder dass die Damen und Herren Stadträte Ende Januar immer noch nichts zu tun haben und die Sitzung nur alibimäßig angesetzt worden ist, um durch das Ankündigen einer nicht öffentlichen Sitzung ein öffentliches Lebenszeichen zu geben. Und auch wenn es keines Beweises bedurft hätte, postete Stadtrat Jörg Kästl am Montagabend als Beweis auf Facebook direkt aus dem Feyerabendhaus ein Bild mit dem Arbeitstitel "Die 1. Sitzung des Moosburger Stadtrates im Jahre 2017...". Gut, auf dem Foto war nur ein leeres Notizbuch abgebildet. Und der Bildschirm eines Notebooks, auf dem außer drei Namen aus der Stadtverwaltung nichts zu sehen war. Aber man konnte zumindest erahnen, dass da womöglich gearbeitet wurde. Wobei es auf Facebook auch andere Theorien gab: "Soso, Full HD Display. Respekt. Da kann man sich, wenns langweilig wird, auch mal nen Film reinziehen. Ohne Qualitätsverlust." Doch Kästl versicherte: "Film schauen geht natürlich nicht..." Nein, natürlich nicht.