In Hallbergmoos, das ist bekannt, laufen die Dinge etwas anders als üblich. Die Gemeinde hat Geld wie Heu, ist schuldenfrei und kann sich einen Luxus-Sportpark und ein üppiges Kinderbetreuungsangebot für die Bürger leisten. Daran hat man sich ja schon gewöhnt. Aber jetzt setzt Hallbergmoos wirklich einen neuen Trend. Der Hallbergmooser Bürgermeister Harald Reents verschickt nämlich neuerdings an einen ausgewählten Personenkreis Frühlingskarten. Der Frühling stehe vor der Tür, ist da zu lesen. Es werde jetzt alles aufblühen in der Natur und überhaupt, und darum wünsche er dem Adressaten dieser Karten auch einen guten Start in den Frühling und dass auch die persönlich gesteckten Ziele aufblühen mögen. Anstatt Weihnachtskarte lande dieser Frühlingsgruß im Postkasten erfährt man noch.
Nun wissen wir nicht, ob die Gemeinde Hallbergmoos das mit den Weihnachtskarten 2014 in der adventlichen Hektik vor dem Fest einfach nur verseppelt hat. Womöglich hat man aber in einer Arbeitsgruppe mit dem Thema "kommunale Imagewerbung im allgemeinen Schriftverkehr" auch nach einem neuen Alleinstellungsmerkmal beim Grußkartenmanagement gesucht, oder so. Die Idee lässt sich auf jeden Fall ausbauen und die anderen Kommunen im Landkreis sollten sich ein Beispiel nehmen.
Man muss ja nun nicht die Hallbergmooser nachäffen und schnell noch ein paar Frühlingskarten verschicken. Es gibt ja auch noch andere Jahreszeiten. Zum Start in den Sommer beispielsweise, wenn dann alles voll aufgeblüht ist, da hübscht doch ein bunter Sommerblumenstrauß jedes noch so triste Büro auf. Dann kommt der Herbst, alles verblüht wieder, die Blätter fallen. Da könnte man sich auch mit einer Packung Johanniskraut zufrieden geben, um für den November-Blues gewappnet zu sein. Alternativ ginge auch was Süßes, wobei man dann mit der Weihnachtszeit ins Gehege kommt. Aber da reicht dann eine Karte.