In diesem Jahr geht alles viel zu schnell. Der Februar hatte kaum begonnen, da war der Fasching schon wieder vorbei. In der Stadt Freising bekommt man davon sowieso nichts mit, wenn man sich am Faschingsdienstag nicht zufällig auf den Marienplatz verirrt. Ostern ließ sich im Schnelldurchlauf abhaken. Nicht einmal die Zeitumstellung hat die Gemüter diesmal so aufgebracht wie in den vergangenen Jahren. Vielleicht weilten die wortgewaltigsten Kritiker gerade im Urlaub auf den Malediven und waren anschließend mit ihrem Jetlag beschäftigt.
Vieles ist heuer einfach zu früh. Das Neufahrner Volksfest ist schon wieder vorbei. Der FC Bayern wäre im Achtelfinale gegen Turin fast aus der Champions League geflogen. Die Münchner Löwen stehen schon fast als Absteiger fest. Ministerpräsident Seehofer hätte sich schon fast zur dritten Startbahn geäußert. Irgendwie muss nun wieder Normalität einkehren. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits.
Die A 9 ist bis Oktober wieder eine Riesen-Baustelle und Allershausen findet täglich in fast allen Verkehrsnachrichten Erwähnung. Im Stadtrat ist die Sanierung des Asam-Komplexes mal wieder Thema. Bei der Unterführung am Bahnposten 15 tut sich immer noch nichts. Freising wird auch 2016 mangels Kino nicht zur Filmstadt werden. Und der Direktor des Diözesanmuseums leitet eine Geister-Ausstellungsstätte, die der Öffentlichkeit verschlossen bleibt, lässt sich davon in seinem Tatendrang aber nicht bremsen.
Ungewöhnliche Fixpunkte sind in diesem Jahr zudem die zahlreichen Veranstaltungen rund um das Bier. Als Heimat der Brauerei, die damit wirbt, die älteste weltweit zu sein, als Mekka der Brauforschung in Weihenstephan will sich Freising im Jubiläumsjahr, in dem 500 Jahre Reinheitsgebot gefeiert werden, nicht lumpen lassen - selbst wenn es für den Zuschlag zur Landesausstellung nicht gereicht hat. Übertreiben sollte man es beim Besuch der Feierlichkeiten jedoch nicht. Sonst rauscht auch der Rest des Jahres ganz schnell an einem vorbei und schon ist wieder Weihnachten.