Mitten in Freising:Nichts für Feinschmecker

Nach der Weißwurst kommt nun auch der Döner aus der Dose

Von Gerhard Wilhelm

Freising steckt voller Überraschungen und Einzigartigkeiten. Es gibt mit Weihenstephan die älteste noch existierende Brauerei der Welt (seit 1040), es ist eine Universitätsstadt und damit Ziel von Forschern aus der ganzen Welt, Freising ist die einzige bekannte Stadtgründung der bajuwarischen Agilolfinger und damit die älteste Stadt in Oberbayern, seit 1858 führt die Eisenbahnstrecke von München nach Regensburg über Freising, das Dombergmuseum, das Diözesanmuseum der Erzdiözese München und Freising, gilt nach den Vatikanischen Museen als das zweitgrößte kirchliche Museum der Welt, die Studenten des Brauwesens haben ein blaues Bier kreiert und so weiter und so fort.

Doch die Stadt Freising hat auch noch anderweitig Kulinarisches zu bieten. Was Dieter Hallervorden ("Palim Palim") die Flasche Pommes frites war (den Sketch hatte er aber in den Siebzigerjahren für 500 Westmark im Osten gekauft. Der echte Autor war Heinz Quermann), ist den Freisingern der Döner in der Dose. Und die Freisinger müssen einen Megaappetit auf Döner haben! Denn die Dose - knallrot - ist geschätzte drei bis vier Meter hoch und etwa zwei Meter dick. Zu bewundern ist sie, wenn man mit dem Auto vom Südring (Lerchenfeld) Richtung Korbiniansbrücke oder von der Autobahn Richtung Freising fährt auf der rechten Seite rund 100 Meter entfernt.

So recht muss das Geschäftsmodell "Döner in Dosen" aber nicht gelaufen sein. Das Ding steht da schon seit etlichen Monaten. Wahrscheinlich fühlten sich die Käufer zu sehr an Hundefutter aus der Dose erinnert. Und ehrlich gesagt, alles muss es nicht in Dosen geben (auch, wenn es leider immer mehr gibt): Weißwürste, gebratene Bratwürste, Schweinebraten zum Beispiel. Vielleicht hatte Hallervorden nur die Zukunft vorausgenommen?

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