Mitten in Eching:Festival mit Wohlfühlgarantie

Auf der Brassn Wien muss niemand zu seinem Zelt wanken, dort gibt es Luxushütten

Von Alexander Kappen

Wer ein richtiger Festivalbesucher sein mag, so schreibt es das ungeschriebene Festivalgesetz nun mal vor, der fährt am Abend nicht einfach heim, um sich ins gemachte Bett zu legen. Festivalbesucher campen am Festivalgelände. Dort besteht ein gemachtes Bett bestenfalls aus einem noch zusammengerollt im Zelt herumliegenden Schlafsack. Und den kann man tief in der Nacht nach einer feuchtfröhlichen Festivalsause in der Regel eh nur noch als Kopfkissen benutzen, weil man entweder beim Entwurschteln einschläft oder aufgrund unerklärlicher Koordinationsprobleme die Öffnung nicht mehr findet. So ist das. Außer man besucht im August die Brass Wiesn in Eching.

Dort stellen die Veranstalter heuer "urige Almhütten in verschiedenen Größen mit allem möglichen Komfort" auf. Für alle, "die ein festes Dach über dem Kopf bevorzugen und trotz Festival-Feeling nicht auf ein gemütliches Bett verzichten möchten". Wer sich den Spaß leisten will, bekommt in den Drei-, Fünf- oder Zehn-Personen-Hütten zum Preis von 525 bis 1750 Euro allen Schnickschnack geboten, von der Heizung über den Stromanschluss bis zur gemütlichen Schlafkoje. Zur Ausstattung zählen außerdem ein uriger Wohnbereich mit heimischen Massivholzmöbeln, eine Terrasse und - das verrät ein Blick auf die Bilder im Internet - ordentlich Holz vor der Hütt'n. Wem das nicht reicht, der kann ein Rundum-Wohlfühl-Paket dazubuchen. Das enthält dann nicht nur ein 20-Liter-Partyfass (was bei einer Zehn-Mann-Hütte wohl nur für eine ziemlich traurige Party reicht), sondern auch Dinge, die im ungeschriebenen Festivalgesetz eher im Kleingedruckten vorkommen. Etwa Fußabstreifer. Oder Obstkörbe. Oder - verrückte Welt! - richtige Bettwäsche.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: