Wer sich gut informiere und richtig verhalte, "hat immer bessere Chancen". Das sei die gute Nachricht, meldet die Agentur Gesundheit adhoc anlässlich des heutigen Weltschlaganfalltags. 70 Prozent der Schlaganfälle könne man verhindern, "wenn wir die Risikofaktoren richtig behandeln und einen gesunden Lebensstil führen", wird ein Neurologie-Professor in der Meldung zitiert.
Klingt gut, wird jetzt vielleicht mancher Polizist oder Richter aus dem Landkreis denken und sich fragen, ob das wohl auch für die Art von Schlaganfällen gilt, mit der sie sich regelmäßig, nun ja, rumschlagen müssen. Kommt ja immer mal wieder vor: Zwei Streithansel - beide haben mächtig einen in der Krone - geraten vor einem Lokal oder Bierzelt aneinander, weil der Bruder des einen vom Cousin der besten Freundin der Nachbarin der Schwester des anderen vier Wochen zuvor schräg angeschaut worden ist. Und wenn jedes noch so gute Argument ins Leere läuft und auch der brillanteste rhetorische Kniff nichts mehr bringt ("Was guckst du so blöd?" "Schon mal ne Faust im Flug inhaliert?" "Hey, mach mich nicht an, Alter!"), diskutieren sich die Widersacher eben derart in Rage, dass sie sich irgendwann gegenseitig: schlagen und anfallen.
Anschließend rückt die Polizei an und befragt unzählige Zeugen, die wahlweise nichts gesehen haben, sich nicht mehr genau erinnern können oder innerhalb von drei Minuten vier verschiedene Versionen auftischen - und später bei der Verhandlung am Amtsgericht ohnehin wieder etwas ganz anderes erzählen. Dann denkt man an besagten Professor und überlegt, ob womöglich auch die Beteiligten eines solchen Schlaganfalls ihre Risikofaktoren richtig behandeln (einfach mal das Hirn einschalten), einen gesunden Lebensstil führen (weniger saufen) und damit 70 Prozent aller Vorfälle verhindern könnten. Wenn das alles nichts hilft, bleibt halt nur noch ein letzter, verzweifelter Hinweis auf den 13. November: Da ist Welt-Nettigkeitstag.