Guter Clown, böser Clown:Heute schon gefrühstückt?

Nicht jeder, der sich zurzeit maskiert unter die Leute wagt, will andere erschrecken.

Von Alexander Kappen

Ja, die ganze Sache ist sehr unschön. Aber nein, nicht jeder, der dieser Tage mit einer gruseligen Maske durch die Straßen des Landkreises hüpft, ist ein Horror-Clown. Kommenden Montag ist Halloween, darum sei dieser sachdienliche Hinweis erlaubt: Die Kleinen, die am Tag vor Allerheiligen von Tür zu Tür gehen und als Hexe, Gespenst oder Monster verkleidet nach Süßigkeiten fragen, das sind - klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch - die Guten. Die wollen nur spielen. Beziehungsweise was zum Naschen. Und die möglicherweise nicht ganz so Kleinen, die gelegentlich daneben stehen, sind in der Regel keine finsteren Gesellen, die man als Schurke halt so dabei hat, wenn man Schutzgeld oder so eintreiben will. Nein, das sind erfahrungsgemäß Eltern oder ältere Geschwister, die dafür sorgen, dass die mit Süßigkeiten voll gepackten Kinder ob ihrer schweren Fracht unterwegs nicht das Gleichgewicht verlieren und wieder heil nach Hause kommen.

Die Bösen dagegen, das sind die mittlerweile auch hierzulande mit Clown-Masken durch die Straßen marodierenden Freaks, die bei ihren sinnentleerten Aktionen irgendwelche Leute attackieren oder erschrecken. Wobei es natürlich ratsam ist, da sorgsam zu differenzieren. Clown ist nicht gleich Clown. Darauf legt man auch beim Circus Krone wert, wo sie um den guten Ruf eines ganzen Berufsstandes fürchten und nun für Leute mit Clown-Phobie einen Anti-Angst-Kurs einrichten. Aber auch nicht jeder Clown, den man außerhalb seines natürlichen Habitats, der Zirkus-Manege, antrifft, führt gleich Böses im Schilde. Da gilt es sauber zu trennen zwischen Horror-Clown auf der einen Seite und Zirkus-, Klinik- oder Pausenclown auf der anderen. Man kennt das Spielchen ja: Guter Clown, böser Clown. Ach nein, das waren die Cops.

Wie auch immer: Wenn man sich nicht ganz sicher ist, mit wem man es da gerade zu tun hat, dann hilft zur Sicherheit ja vielleicht auch schon - aber das ist nur so eine Theorie - der dezente Hinweis, dass man mit solchen Gesellen durchaus sachgemäß umzugehen weiß: "Vorsicht, ich hab' heute Morgen einen Clown gefrühstückt."

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