Mitten im Landkreis:Eierwerfen an Weihnachten

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Drei Feiertage hintereinander. Das ist gerade noch einmal gut gegangen

Kolumne von Birgit Goormann-Prugger

Nun war es doch nicht so schlimm dieses Weihnachten 2017 mit den drei Feiertagen am Stück, es ist entgegen aller Erwartungen niemand verhungert. Sogar am Samstag vor dem Fest hatte man sich noch in die Freisinger Innenstadt wagen können, ohne von Menschenmassen erdrückt zu werden, die letzte Lebensmittel horten, die sie noch ergattern konnten. Und als es dann wirklich nichts mehr zu tun gab, außer das, was man in den Tagen zuvor an Vorräten rangeschafft hatte, zu verzehren, im Familienkreis drei Tage lang den Weihnachtsbaum zu bewundern und an Plätzchen zu knabbern, da blieb es auch in den heimischen Wohnzimmern friedlich. Anderslautende Meldungen der Polizei gab es jedenfalls nicht.

Dem einen oder anderen scheint es an diesen drei Feiertagen nur ein wenig langweilig geworden zu sein. Zum Beispiel dem Unbekannten, der in der Nacht zum Dienstag ein Gemeindehaus in Mauern mit Eiern beworfen hat. Ausgerechnet Eier. Wie unweihnachtlich. Aber rohe Eier kleben ja auch besser an der Wand als Lebkuchen. Wie auch immer, der Hausbesitzer muss jetzt auf jeden Fall 100 Euro investieren, um alles wieder von der Wand zu kratzen.

Nicht ganz verstehen lassen sich auch die Beweggründe eines weiteren Unbekannten, der an diesem Weihnachtsuperwochenende in Hohenkammer bereits zum dritten Mal das weiße Auto einer Frau auf der rechten Seite komplett mit schwarzer Farbe besprüht hat. Schaden: 500 Euro. Auch das ist nicht lustig.

Dabei hat so ein bisschen schnöde Öde auch ihre Vorteile, wenn man sie kreativ nutzt und nicht mit Eiern um sich wirft. Lifestyle-Experten raten ja im Allgemeinen dazu, Langeweile zuzulassen, um so den Geistesblitz zu empfangen, der einen dann im neuen Jahr ganz groß rauskommen lässt. Das sei all denen gesagt, die nun am kommenden langen Silvesterwochenende wieder die Böllerattacken auf Briefkästen und Mülltonnen starten wollen. Muss man nicht machen, kann man auch lassen und stattdessen die Muße genießen.

© SZ vom 28.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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