Mittelschule wird  Realschule:Die Last des Umzugs

Eltern befürchten Nachteile für Auer Mittelschüler, da sie künftig nach Nandlstadt fahren müssen

Von Peter Becker, Au

Um die Zukunft der Mittelschüler aus Au geht es bei einem Informationsabend, der am Mittwoch, 20. Mai, stattfindet. Beginn ist um 19 Uhr in der Aula der Mittelschule, die von den Sommerferien an zu einer Realschule umfunktioniert wird. Auer Mittelschüler müssen vom neuen Schuljahr an zum Kooperationspartner nach Nandlstadt fahren. Der Elternbeirat unter dem Vorsitzenden Klaus Stuhlreiter hat unter den Jugendlichen und deren Eltern eine gewisse Verunsicherung festgestellt.

Über einige wichtige Fragen soll während des Informationsabends diskutiert werden. Viele Eltern fragen sich offenbar, warum auf einmal alles so schnell gehen müsse und ob die Nandlstädter Schule die Jugendlichen aus Au überhaupt aufnehmen könne. Eine zentrale Frage stellt der Schulweg dar und wie lange der künftig dauern werde. Darüber hinaus wünschen sich manche Schüler offenbar, dass ihre Lehrer ebenfalls in die Nachbargemeinde wechseln. Der Nandlstädter Schuldirektor Walter Bauer und der Auer Bürgermeister Karl Ecker informieren über den derzeitigen Planungsstand, bisherige Ergebnisse und anstehende Aufgaben. Auch Simon Pelczer, Leiter der Auer Mittelschule, und der Rudelzhauser Bürgermeister Konrad Schickaneder stehen für Fragen zur Verfügung.

Zuvor stellt der Elternbeirat der Auer Mittelschule seine Positionen dar. Die wichtigste Forderung betrifft den Schulweg. Der Elternbeirat ist der Ansicht, dass die Verbesserung für die Realschüler keinesfalls zu Lasten der Mittelschüler gehen dürfe. "Bei der Schulwegplanung ist größte Sorgfalt geboten", heißt es in einem Positionspapier. Für viele Schüler werde sich der Schulweg verlängern. Trotzdem sollte die Fahrtzeit künftig 30 Minuten nicht überschreiten. Neue Beförderungskonzepte seien erforderlich, da vom Schuljahr 2016/17 an mit den neuen Realschülern weitere Kapazitäten im Busverkehr benötigt würden. "Sollte eine Fahrtzeit von 30 Minuten längerfristig nicht umsetzbar sein", fordert der Elternbeirat, "dann muss gegebenenfalls auch über eine Änderung des Schulsprengels nachgedacht werden." Es verstehe sich von selbst, dass die Abfahrt der Busse ohne größere Wartezeiten nach Schulschluss in Nandlstadt erfolgen solle.

Während die Realschüler aus Sicht des Elternbeirates keinen größeren Belastungen ausgesetzt sind, weil die Schule Zug für Zug aufgebaut wird, sieht er die Mittelschüler "mit der besonderen Last des Umzugs konfrontiert". Diese stünden vor einer ungewissen Zukunft: neue Schule, neue Schulwege, neue Klassenverbände und Lehrer. Ähnliches vermutet der Elternbeirat bei den Partnern in Nandlstadt. "Um diese Situation für den nächsten Abschlussjahrgang zu erleichtern, fordern wir, die Abschlussklassen im jeweiligen Klassenverband zu erhalten", lautet ein Postulat. Der Umzug solle im ständigen Dialog mit Eltern und Schülern vollzogen werden.

Gleichzeitig soll das Schulprofil Inklusion von Anfang an als Ziel des Kooperationsmodells zwischen Auer Realschule und Nandlstädter Mittelschule entwickelt werden. Ein solches Modell gibt es nach Ansicht des Elternbeirats im weiten Umkreis nicht. Im Landkreis sei dies nur die Mittelschule im Freisinger Stadtteil Neustift. Deshalb wäre der Aufbau eines solchen Schulprofils eine Besonderheit in der Region.

Dass an der Nandlstädter Mittelschule bereits eine Jugendsozialarbeiterin tätig sei, heißt der Elternbeirat gut. Diese Stelle solle für die Zukunft gesichert werden. Zudem sei eine zeitgemäße offene Ganztagsbetreuung für die Jugendlichen zu gewährleisten.

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