Mein Freising:Typische Unzufriedenheit

Mein Freising: Alt-Oberbürgermeister Dieter Thalhammer.

Alt-Oberbürgermeister Dieter Thalhammer.

(Foto: Marco Einfeldt)

Alt-OB Dieter Thalhammer würde Freising gerne liebenswert erhalten

Interview von Gudrun Regelein

Dieter Thalhammer ist ein gebürtiger Freisinger. Der frühere Oberbürgermeister, der die Geschicke der Stadt 18 Jahre lang leitete, kennt wohl fast jeden Winkel Freisings. Obwohl er viel unterwegs war, viele andere Städte kennengelernt hat, gefällt ihm seine Geburtsstadt nach wie vor am besten, wie er sagt: "Ich möchte nirgendwo anders leben."

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Dieter Thalhammer: Da gibt es sogar zwei: Einmal der Belvedere auf dem Domberg mit einem wunderbaren Blick Richtung Süden in die Alpen. Und dann der Oberdieck Garten in Weihenstephan. Dort kann man nicht nur schön spazieren gehen, sondern hat den gleichen fantastischen Panoramablick ins Voralpenland wie auf dem Domberg.

Was würden Sie als "König von Freising" ändern?

Ich würde Freising gerne seinen Lebenswert bewahren, es liebenswert erhalten. Und dazu müssten manche Freisinger ihre ureigene Einstellung verändern, sie müssten ihre Verbundenheit zu ihrer eigenen Stadt mehr intensivieren und sich auch mit ihr identifizieren.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gern über Nacht einschließen lassen?

Das ist das Depot des Diözesanmuseums. Ich bin leidenschaftlicher Sammler verschiedener Dinge und würde mich dort gerne mal in aller Ruhe umsehen und zu entdecken versuchen, welche Schätze dort im Dunkeln schlummern.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Typisch Freising? Dass man mit dem, was man hat, nicht zufrieden ist.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Da würde ich mir den apostolischen Protonotar Prälat Michael Höck aussuchen, einen Kenner und Liebhaber Freisings. Mit ihm könnte ich mich sicher wunderbar über verschiedenste Stadtthemen und den Domberg unterhalten.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Die Fronleichnamsprozession, die für mich zugleich einen kirchlichen Höhepunkt und ein Spiegelbild der Bevölkerung darstellt. In den vergangenen Jahren hat die Teilnahme daran leider immer mehr abgenommen. Ich sehe das mit Sorge, denn Freising ist auch eine geistliche Stadt. Und da würde ich mir doch mehr Rückhalt wünschen.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Südtirol - zum Wandern. Wir haben seit vielen Jahren meistens das gleiche Domizil. Aber es wird uns nie langweilig, wir entdecken immer wieder etwas Neues.

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