Mein Freising:Am liebsten Philosophen-König

Mein Freising: Philosoph, Mediator und Vorsitzende des Kunstvereins "Freisinger Mohr": Dieter Hammer

Philosoph, Mediator und Vorsitzende des Kunstvereins "Freisinger Mohr": Dieter Hammer

(Foto: Marco Einfeldt)

Dieter Hammer würde gerne mal den Freisinger Mohr sprechen

Interview von Eva Zimmerhof

Wenn der Philosoph, Mediator und Vorsitzende des Kunstvereins "Freisinger Mohr" über die Stadt herrschen dürfte, würde es hier eine interdisziplinäre Akademie mit weitreichender Bedeutung geben. Doch eigentlich hält Dieter Hammer (48) seine Wahlheimat auch schon so für sehr lebenswert.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Der Schießplatz der Bogenschützen des TSV Jahn zwischen Bahnhof und Isar. Ich bin seit mehreren Jahren Bogenschütze und jetzt auch Übungsleiter.

Was würden Sie als "König von Freising" ändern?

Ich wäre auf jeden Fall ein "Philosophen-König" und würde eine international ausgerichtete Akademie gründen, die aktuelle Diskurse aufgreift und vorausdenkt, sich mit der Zukunft befasst und nicht nur in der Vergangenheit hängt. Ich würde einen interdisziplinären Ort schaffen, wo alle Wissenschaften ihr Zuhause haben, so wie es bei der Philosophie im alten Griechenland der Fall war. Wenn es dann den Freisinger Kommentar gäbe, wäre das eine große Sache.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gern über Nacht einschließen lassen?

Im Schafhof, und zwar dann, wenn Austauschkünstler vor Ort sind. Ich würde mit ihnen die ganze Nacht durchfeiern und mich über Kunst unterhalten.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Oberflächlich gesehen sind das natürlich der Domberg und die Bierkultur, beides gibt es seit Jahrhunderten. Davon leiten sich viele Aktivitäten ab. Man kann noch den Flughafen mitrechnen - aber der liefert ja keine Inhalte. Der kleinste gemeinsame Nenner sind Bier und Domberg. Die Freisinger suchen sich auch andere Sachen, wofür sie sich zusammentun, doch eher in Kleingruppen. Freising ist sehr lebenswert, auch wenn es erst verschlafen wirkt.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mit dem Freisinger Mohr. Er ist eine inhaltlich nicht greifbare Figur und datiert in die Zeit der Kreuzzüge. Es muss einen besonderen Grund geben, warum er im Wappen des Hochstifts Freising beziehungsweise im Wappen des Erzbistums auftaucht.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Die Künstler im Schafhof zu treffen, das sind eigentlich die kulturellen Highlights. Das ist gut moderiert und organisiert, mitspannenden Leuten. Als die Syrer letzten Juli da waren, war das total spannend. Sie haben auch syrisch gekocht.

Wenn Sie Freising mal verlassen: für welches Urlaubsziel am liebsten?

Außer in Australien war ich schon auf allen fünf Kontinenten. Seit 19 Jahren fahre ich häufig nach Slowenien, seit 2007 auch wegen der Städtepartnerschaft. Ich habe dort viele Freundschaften geschlossen und es gibt Spitzenwein und gutes Essen.

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