Marzling:Marzling ist bereit für Asylbewerber

Marzling: Der Marzlinger Bürgermeister Dieter Werner wäre froh, wenn 2016 alles so bleibt, wie es ist. Über Gewerbesteuereinnahmen in doppelter Höhe würde der sich aber freuen.

Der Marzlinger Bürgermeister Dieter Werner wäre froh, wenn 2016 alles so bleibt, wie es ist. Über Gewerbesteuereinnahmen in doppelter Höhe würde der sich aber freuen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Zwei Häuser in der Nähe des Bauhofs sind bezugsfertig, "wenn alles reibungslos klappt", sagt Bürgermeister Werner

Von Gudrun Regelein, Marzling

Anfang September werden die ersten Asylbewerber in der Gemeinde Marzling erwartet. Dann sind laut Bürgermeister Dieter Werner zwei Häuser in der Nähe des Bauhofs bezugsfertig, "wenn alles reibungslos klappt." Die Häuser, die im Besitz der Bundesimmobilienagentur sind, wurden dem Landratsamt als Unterkunft für Asylbewerber angeboten. Maximal 18 Menschen können dort wohnen. Woher die Flüchtlinge kämen, ob es Familien mit Kindern oder auch nur Männer seien, wisse die Gemeinde noch nicht.

Bereits jetzt aber haben sich viele Marzlinger gefunden, die sich ehrenamtlich um die Flüchtlinge kümmern möchten. Über 30 interessierte Bürger kamen am Donnerstag zu einem Infoabend des von Regina Höfl - die sich bereits seit langem um Flüchtlinge in Freising kümmert - und Susanne Röpke initiierten Helferkreis Asyl Marzling, um sich über die Möglichkeiten einer Mitarbeit und die Koordination der Angebote zu informieren.

Ganz wichtig sei, die Ankunft der Asylbewerber in Marzling abzuwarten - und erst dann zu fragen, was diese bräuchten, betonte Höfl. "Bitte spenden Sie jetzt noch nichts. Keine Möbel, keine Elektrogeräte oder Kühlschränke. Das ist alles da." Die Flüchtlinge bekämen alle eine Erstausstattung vom Landratsamt. In erster Linie gehe es zu Beginn darum, denjenigen, die kein Deutsch könnten, beispielsweise zu erklären, mit welchem Bus sie nach Freising kommen oder wo sie billig Kleidung kaufen können. Die Betreuung der Asylbewerber werde mindestens ein Jahr lang laufen. Natürlich entstünden in einer so langen Zeit emotionale Bindungen, sagte Höfl. Aber dennoch sei wichtig, sich abzugrenzen: "Sagen Sie Ihrem Schützling nicht Ihren Nachnamen oder Ihre Adresse. Und geben Sie ihm nur Ihre Handynummer", riet Höfl. Jeder möchte gerne helfen, aber das müsse kanalisiert und koordiniert werden, sagte Röpke. Für die Flüchtlinge sei zunächst wichtig, Deutsch zu lernen. Deutschkurse könne jeder geben, "dazu muss man kein Lehrer sein". Diese sollten an festen Tagen am gleichen Ort, beispielsweise im Pfarrheim, wo bereits Räume angeboten wurden, stattfinden. "Drei bis vier Leute könnten Teams bilden, die jeweils eine Gruppe unterrichtet", erklärte Röpke. Gesucht würden derzeit auch Unterstützer, die möglichst viele Sprachen sprechen, um beim Dolmetschen zu helfen.

Interessierte Marzlinger können den Helferkreis Asyl per Mail (helferkreismarzling@yahoo.de) kontaktieren.

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