Manchem Stadtrat fehlt das Verständnis:Wacklig und abbruchreif

Manchem Stadtrat fehlt das Verständnis: Erhalten werden muss die alte Gartenmauer neben dem Freisinger Uth-Haus: Sie steht unter Denkmalschutz. Die Stadt Freising muss für Sicherungsmaßnahmen um die 7000 Euro in die Hand nehmen.

Erhalten werden muss die alte Gartenmauer neben dem Freisinger Uth-Haus: Sie steht unter Denkmalschutz. Die Stadt Freising muss für Sicherungsmaßnahmen um die 7000 Euro in die Hand nehmen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Stadt muss denkmalgeschützte Mauer sichern

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Denkmalschutz ist gerade in einer Stadt wie Freising richtig und wichtig. Trotzdem sorgen dessen Bestimmungen an mancher Stelle eher für Kopfschütteln - so etwa, als es am Montag im Finanzausschuss um die Sanierung und Sicherung der denkmalgeschützten Stützmauern rund um das Alte Gefängnis ging. Eine turnusmäßige Begehung hatte hier Sicherheitsmängel zutage gefördert.

Unstrittig erschien den Ausschussmitgliedern dabei, dass die Stützmauer zum Domberghang hinter dem Alten Gefängnis zu sichern sei, und auch die mittelfristigen Sicherungsmaßnahmen für die untere Dombergstützwand und die Innenwand im Bereich des Gefängnisparkplatzes standen außer Frage. Dass aber auch die freistehende Gartenmauer zum Klerikal-Haus an der Fischergasse 2 - den Freisingern besser bekannt als "Uth-Haus"- übergangsweise gesichert werden soll, erschien zumindest Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer irgendwie unsinnig.

In diesem Bereich plane die Stadt über kurz oder lang doch eine Baumaßnahme und diesem Vorhaben falle die Wand dann vermutlich ohnehin zum Opfer, gab er zu bedenken. Tatsächlich hat die Stadt Pläne für das Uth-Haus, das nach einigem Hin und Her aktuell als Einzelbaudenkmal in der bayerischen Denkmalliste geführt wird. Das Steueramt könnte nach einer Sanierung hierhin ausgelagert werden - oder das Stadtarchiv, so die Überlegungen.

All das soll jedoch erst in Angriff genommen werden, wenn die Sanierung des Asamgebäudes abgeschlossen ist. Bis dafür aber konkrete Planungen existieren, muss die Stadt zum einen ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen und zum anderen die alte Gartenmauer als Denkmal behandeln und damit erhalten, wie Stadtbaudirektor Gerhard Koch im Ausschuss erklärte.

"Wir machen also ein Provisorium, weil wir nicht wissen, wo wir hinwollen", fasste Habermeyer seine Sicht der Dinge zusammen: "Das ist ein ganz schön hoher Aufwand für eine Wand, die mit hoher Wahrscheinlichkeit so nicht stehen bleibt." Tatsächlich machen die Kosten für die Gartenmauer mit geschätzt 7000 Euro jedoch nur einen Bruchteil der insgesamt 230 000 Euro teuren Sicherungsmaßnahmen an den Stützmauern rund um das Gefängnis aus, so dass dem Projekt am Ende einhellig zugestimmt wurde.

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