Lindenkeller Freising:Pächterwechsel steht kurz bevor

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Aktuell laufen Vertragsverhandlungen der Stadt Freising mit einem Betreiber-Trio bestehend aus Thermers Partyservice, den Parkcafè-Betreibern und Michi Kasper. Das Team gilt als Favorit unter den Bewerbern.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Wer der neue Pächter im Lindenkeller wird, steht offenbar schon nahezu fest. Wie zu erfahren war, gehören die Thermers Party- & Veranstaltungsservice GmbH aus Kranzberg, die Steffen Irion und Can Tuna GbR, die das Parkcafé betreibt, und die Freisinger Werbeagentur-Chef Michael Kasper zu den Favoriten, mit denen derzeit ernsthafte Vertragsverhandlungen geführt werden. Das Thermer-Team soll sich demzufolge um das Restaurant kümmern, die Pächter des Parkcafés wollen den unteren Biergarten betreiben und Kasper will sich um die Vermarktung des Projekts kümmern. Das Team würde den Lindenkeller von Andreas Eckert und Dino Corda übernehmen. Deren Pachtvertrag läuft bis zum 31. März.

Weder die Stadt Freising, noch die Betroffenen wollten sich wegen der laufenden Vertragsverhandlungen dazu äußern, auch wenn diese in wenigen Tagen beendet sein dürften. Dem Vernehmen nach soll Thermer Hauptpächter werden. Dass Thermer, die Parkcafépächter und Kasper Interesse an der Traditionsgaststätte haben, war in den vergangenen Wochen bereits offensichtlich geworden: Mehrfach wurden sie bei Inspektionsbesuchen auf dem Lindenkeller-Berg gesehen.

Nicht alles, was sie dort vorgefunden haben, dürfte ihnen gefallen haben. Das Areal wirkt aktuell leicht verwahrlost - egal, wer der neue Pächter wird, er wird einiges an Arbeit hineinstecken müssen. Unbrauchbares Gartenmobiliar, Plastikbecher, Zigarettenschachteln sowie leere Bier- und Weinflaschen liegen herum. Das Laub türmt sich und im Eingangsbereich wirbt ein Schild mit der Ankündigung, dass im Juni alle WM-Spiel live übertragen würden. Gemeint ist wohl die WM von 2014. Zu dem Gelände gehört auch ein kleines Eishaus, das derzeit als Abstellkammer genützt wird.

Ein weiteres Handicap: Der Architekt Jürgen Adam, der 1997 für die Sanierung und den Neubau des Lindenkellers verantwortlich zeichnete, könnte Einspruch erheben, falls sich neue Pächter für den Außenbereich neue gestalterische Elemente einfallen lassen würden. "Mögliche bauliche Änderungen sind in den entsprechenden Verfahren unter Einbeziehung möglicher Urheberrechte des Architekten zu prüfen", heißt es dazu von der Stadt. Und: Für den Fall, dass sie eigene Veranstaltungen im Lindenkeller anbieten wollen, müssen sie sich auch in dem Konstrukt von Stadtjugendpflege und Kulturamt positionieren, die den Lindenkeller ebenfalls bespielen.

Klaus Thermer, so ist es auf seiner Website zu lesen, ist gelernter Koch, Küchenmeister und Dienstleistungsfachwirt. Seit 1985 lebe er seine Leidenschaft für gutes Essen beruflich aus, heißt es dort. Er betreibt das Catering-Unternehmen "Thermers Partyservice" und ist auch sonst in der Gastronomie und im Eventmanagement tätig. Seine Partnerin im Unternehmen ist Anja Duppelfeld, Diplom-Ingenieurin im Bereich Ernährung- und Versorgungs­Management. Mit dem Projekt "Eventkitchen" bietet Thermer seit einiger Zeit auch mobiles Catering für Firmenfeiern, Produktpräsentationen, Promotion, Messe-Catering oder andere Events an.

Im Angebot hat er da laut Informationen von seiner Webseite "Leckeres vom offenen Schwenkgrill", Burger und Steaks, erfrischende Cocktails, Kaffee, Prosecco und mehr. Klaus Thermer kennt man mit seiner Eventkitchen von der "Brass Wiesn" in Eching, von den Gartentagen in Freising, vom "Uferlos Festival", dem "Kino am Rang" und der "Nacht der Musik" in Freising. Gäste versorgt hat er außerdem schon im Olympiapark München, in der Allianzarena, beim CSD am Marienplatz in München, im Bayerischen Rundfunk und in der Event Arena München.

Auch Steffen Irion und Can Tuna vom Parkcafé, die wohl in diesem Konzept den Biergarten betreuen würden, haben in Freising bereits mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Beim Uferlos-Festival und auch beim Weihnachtsmarkt haben sie mit ihren liebevoll dekorierten Hütten, der urigen "Alpenlounge" beim "Uferlos" oder der "Winter Wunderbar" am Christopher Paudißplatz viel Zuspruch bekommen. Auch bei der Brass Wiesn waren die beiden vertreten, so auch mit einer Wein- und Spritz-Hütte.

© SZ vom 24.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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